oben: Südseite Wolperstraße 11 bis 7 mit typisch
heterogenen Bestand aus dem 16. und 18. Jahrhun-
dert, Keilmann, 12.07.2016
Mitte: Wolperstraße 19-13 mit Einmündung Juden-
straße von Südosten, Kellmann, 12.06.2016
unten: Wolperstraße nach Südosten zum Neuen
Markt mit Nr. 16 aus derzeit um 1740, Knoche,
29.07.2008
zur Judenstraße ist erst 1969 entstanden. Der
kleinteilig parzellierte Stadtgrundriss mit dem offen
geführten Petersilienwasser ist heute nicht mehr
nachvollziehbar. Die beiden Eckhäuser zur Wol-
perstraße aus dem 16. Jahrhundert wurden 1902
durch die Hausstelle Neuer Markt 5 als Scheunen
umgenutzt, bevor der komplette bauliche Bestand
mit insgesamt 12 historischen Hausstellen 1969
bis Neuer Markt 9 abgebrochen wurde. Der östli-
che Teil der Wolperstraße zwischen dem Petersi-
lienwasser und dem Neuen Markt war wie in der
Kurzen Münsterstraße mit Neuer Markt 33 von
weiteren Scheunen geprägt. Die deutlich ältere
Scheune Wolperstraße 27 gehörte zur großen
Hausstelle Neuer Markt 27. Sie wurde 1965 durch
den Neubau eines Wohnhauses ersetzt.
DIE HISTORISCHEN BEGRÄBNIS-
PLÄTZE INNERHALB UND
AUSSERHALB DER STADTMAUERN
Die mittelalterlichen, innerstädtischen
Kirchhöfe bis zu deren Auflösung
Von den insgesamt 13 bekannten Begräbnisplät-
zen in und vor der Stadt Einbeck zeichnen sich
heute nur noch fünf im Gelände ab, wobei allein
noch vier Friedhöfe mit einem mehr oder weniger
großen Restbestand an Grabmalen versehen
sind. Genutzt wird allein noch der städtische Zen-
tralfriedhof an der Kapellenstraße. Während in den
Kirchen Grabplatten und Epitaphe überwiegend
aus dem 16. bis 18. Jahrhundert erhalten sind,
lassen sich auf den Friedhöfen Grabmale erst ab
dem späten 18. Jahrhundert nachweisen.
Bis weit in die frühe Neuzeit standen die Kirchhö-
fe noch in einem engen räumlichen und organi-
satorischen Kontext mit den religiösen Einrich-
tungen wie Kirchen und Kapellen. Die besonders
bevorzugte und kostspielige Bestattung in der
Nähe des Altars oder der Reliquien blieb geist-
lichen und weltlichen Würdenträgern, adligen und
bürgerlichen Stiftern vorbehalten. Die erhaltenen
Grabplatten und Epitaphe in der Stifts- und Markt-
kirche legen Zeugnis von diesen innerkirchlichen
Bestattungen ab. Seit den Sanierungen des His-
torismus im ausgehenden 19. Jahrhundert auf-
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