von 1908 fiel der Turm mit einem zweiten Ober-
geschoss deutlich höher aus. Dort befand sich
das Kaltwasserreservoir, während die Heißwas-
serreserve im ersten Obergeschoss installiert war.
Ein zweites, turmartiges Gebäude auf dem Gelän-
de des ehemaligen Schlachthofes, eine 1924 als
„Schalthaus“ erbaute Umspannstation in Formen
des E-Werkes, ist ohne Denkmalwert für die
Gesamtanlage. Der mehrfach erweiterte
Schlachthof wurde ab 1976 zunächst in Händen
der Einbecker Schlachtgesellschaft privat weiter-
geführt. Nach Stilllegung des Betriebes erfolgten
in jüngerer Zeit diverse Abbrüche und Umnutzun-
gen des baulichen Bestandes.
Das heutige Wohnhaus, Bismarckstraße 3, an
der Zufahrt zum ehemaligen Schlachthof wurde
vermutlich vor dem E-Werk in Verbindung mit der
benachbarten Tapetenfabrik erbaut. Es diente lan-
ge Zeit ab 1909 als Verwaltungsgebäude für die
beiden städtischen Versorgungsbetriebe.
Quellen: Baupläne mit Grundriss „Elektrizitäts-
werk Einbeck“ mit Eintragung der technischen
Ausstattung Kesselhaus undTurbinen/Generato-
renhalle, Tusche auf Papier, koloriert, Maßstab
1:33,33, sign. „Martin Bartels“, dat. „Gera, im Sep-
tember 1908“; Ansichten „Elektrizitätswerk Ein-
beck Fassaden“, Maßstab 1:100, Tusche auf
Papier, mit „Vorderansicht“, „Rückansicht“, „linke
Seitenansicht“ und „rechte Seitenansicht“, dat.
„Düren, im September 1908“, sign. ,,W.Frey“(?),
bez. „Blatt 5“; Schnitte „Elektrizitätswerk Einbeck
Fassaden“, Maßstab 1:100, Tusche auf Papier,
Das E-Werk kurz nach Fertigstellung, um 1910, StAE
Wohnhaus Bismarckstraße 3 von 1909 neben E-Werk und Schlachthof, Knoche, 12.04.2008
mit 4 Längs- und Querschnitten, dat. „Düren, im
September 1908“, sign. ,,W.Frey“(?), bez. „Blatt
4“; Südansicht mit Längs- und Querschnitt der
Fassade „Elektrizitätswerk Einbeck Fassaden“,
Maßstab 1:40, Tusche auf Papier, koloriert, dat.
„Düren, im September 1908“, sign. ,,W.Frey“(?),
bez. „Blatt 25“; Lageplan E-Werk als Bestand und
Schlachthof als Entwurf, Maßstab 1:200,
„Schlachthof Anlage Einbeck“, Tusche auf Papier,
koloriert, dat. „Düren, im April 1909“, sign.
,,W.Frey“(?), bez. „Blatt 25“.; Schnitte/Grundrisse
mit technischen Anlagen „Schlachthof-Neubau
der Stadt Einbeck. Projekt einer Fleischkühlanla-
ge mit Eiserzeugung“, Maßstab 1:100, Tusche auf
Papier, koloriert, dat. „München, den 13. Aug 09“;
Grundriss/Ansicht/Schnitte „Schlachthof-Anlage
Einbeck Stallgebäude etc.“, Maßstab 1:100,
Tusche auf Papier, koloriert, dat. „Düren, im April
1909“, sign. „W. Frey“(?), bez. „Blatt 6“; Fotogra-
fische Ansicht E-Werk von Südwesten, nach
1910, Ordner 32, StAE.
Das ehemalige Gas-Werk,
Grimsehlstraße 17
Das erste Einbecker Gas-Werk wurde privatwirt-
schaftlich ab 1865 auf dem heutigen Gelände
Altendorfer Tor 4-12a betrieben, um die städti-
sche Straßenbeleuchtung zu versorgen. Nach
Ablauf der vertraglich vereinbarten Laufzeit von 20
Jahren übernahm die Stadt 1885 die Gasanstalt
in Eigenregie. Aufgrund der stark wachsenden
Nachfrage wurde im Dezember 1909 der Bau
eines städtischen Gas-Werks auf dem Gelände
der heutigen Stadtwerke, Grimsehlstraße 17,
unweit vom Bahnhof und mit Gleisanschluss
beschlossen. Die technischen Anlagen lieferte der
renommierteste Hersteller seiner Zeit, die Dort-
munder Stahl- und Brückenbaufabrik August
Klönne. Als Pionier der Kohlevergasung zum
sogenannten Stadtgas hatte August Klönne
(1849-1908) den ersten oberirdischen Gasring-
behälter mit entwickelt. Fortgeführt wurde das
Unternehmen, das auch Schiffshebewerke und
Brücken baute, durch seine beiden Söhne, als der
Auftrag für ein Gas-Werk in Einbeck einging. Von
dem umfangreichen baulichen Bestand sind das
Ofenhaus mit einem stählernen Dachwerk, das
Verwaltungsgebäude an der Grimsehlstraße
sowie zwei Gasometer erhalten. Die beiden über
einer kreisrunden Grundfläche und aus genieteten
Stahlblechen errichteten Gasbehälter vom Typ
des Teleskopgasbehälters wurden auch dann
noch zur Einlagerung von Gas verwendet, als Ein-
beck 1972 mit dem Anschluss an das Fernnetz für
Erdgas die Produktion von Stadtgas einstellte.
Aufgrund des hohen Veränderungsgrades wurde
nicht für das komplette Gas-Werk, sondern allein
542
geschoss deutlich höher aus. Dort befand sich
das Kaltwasserreservoir, während die Heißwas-
serreserve im ersten Obergeschoss installiert war.
Ein zweites, turmartiges Gebäude auf dem Gelän-
de des ehemaligen Schlachthofes, eine 1924 als
„Schalthaus“ erbaute Umspannstation in Formen
des E-Werkes, ist ohne Denkmalwert für die
Gesamtanlage. Der mehrfach erweiterte
Schlachthof wurde ab 1976 zunächst in Händen
der Einbecker Schlachtgesellschaft privat weiter-
geführt. Nach Stilllegung des Betriebes erfolgten
in jüngerer Zeit diverse Abbrüche und Umnutzun-
gen des baulichen Bestandes.
Das heutige Wohnhaus, Bismarckstraße 3, an
der Zufahrt zum ehemaligen Schlachthof wurde
vermutlich vor dem E-Werk in Verbindung mit der
benachbarten Tapetenfabrik erbaut. Es diente lan-
ge Zeit ab 1909 als Verwaltungsgebäude für die
beiden städtischen Versorgungsbetriebe.
Quellen: Baupläne mit Grundriss „Elektrizitäts-
werk Einbeck“ mit Eintragung der technischen
Ausstattung Kesselhaus undTurbinen/Generato-
renhalle, Tusche auf Papier, koloriert, Maßstab
1:33,33, sign. „Martin Bartels“, dat. „Gera, im Sep-
tember 1908“; Ansichten „Elektrizitätswerk Ein-
beck Fassaden“, Maßstab 1:100, Tusche auf
Papier, mit „Vorderansicht“, „Rückansicht“, „linke
Seitenansicht“ und „rechte Seitenansicht“, dat.
„Düren, im September 1908“, sign. ,,W.Frey“(?),
bez. „Blatt 5“; Schnitte „Elektrizitätswerk Einbeck
Fassaden“, Maßstab 1:100, Tusche auf Papier,
Das E-Werk kurz nach Fertigstellung, um 1910, StAE
Wohnhaus Bismarckstraße 3 von 1909 neben E-Werk und Schlachthof, Knoche, 12.04.2008
mit 4 Längs- und Querschnitten, dat. „Düren, im
September 1908“, sign. ,,W.Frey“(?), bez. „Blatt
4“; Südansicht mit Längs- und Querschnitt der
Fassade „Elektrizitätswerk Einbeck Fassaden“,
Maßstab 1:40, Tusche auf Papier, koloriert, dat.
„Düren, im September 1908“, sign. ,,W.Frey“(?),
bez. „Blatt 25“; Lageplan E-Werk als Bestand und
Schlachthof als Entwurf, Maßstab 1:200,
„Schlachthof Anlage Einbeck“, Tusche auf Papier,
koloriert, dat. „Düren, im April 1909“, sign.
,,W.Frey“(?), bez. „Blatt 25“.; Schnitte/Grundrisse
mit technischen Anlagen „Schlachthof-Neubau
der Stadt Einbeck. Projekt einer Fleischkühlanla-
ge mit Eiserzeugung“, Maßstab 1:100, Tusche auf
Papier, koloriert, dat. „München, den 13. Aug 09“;
Grundriss/Ansicht/Schnitte „Schlachthof-Anlage
Einbeck Stallgebäude etc.“, Maßstab 1:100,
Tusche auf Papier, koloriert, dat. „Düren, im April
1909“, sign. „W. Frey“(?), bez. „Blatt 6“; Fotogra-
fische Ansicht E-Werk von Südwesten, nach
1910, Ordner 32, StAE.
Das ehemalige Gas-Werk,
Grimsehlstraße 17
Das erste Einbecker Gas-Werk wurde privatwirt-
schaftlich ab 1865 auf dem heutigen Gelände
Altendorfer Tor 4-12a betrieben, um die städti-
sche Straßenbeleuchtung zu versorgen. Nach
Ablauf der vertraglich vereinbarten Laufzeit von 20
Jahren übernahm die Stadt 1885 die Gasanstalt
in Eigenregie. Aufgrund der stark wachsenden
Nachfrage wurde im Dezember 1909 der Bau
eines städtischen Gas-Werks auf dem Gelände
der heutigen Stadtwerke, Grimsehlstraße 17,
unweit vom Bahnhof und mit Gleisanschluss
beschlossen. Die technischen Anlagen lieferte der
renommierteste Hersteller seiner Zeit, die Dort-
munder Stahl- und Brückenbaufabrik August
Klönne. Als Pionier der Kohlevergasung zum
sogenannten Stadtgas hatte August Klönne
(1849-1908) den ersten oberirdischen Gasring-
behälter mit entwickelt. Fortgeführt wurde das
Unternehmen, das auch Schiffshebewerke und
Brücken baute, durch seine beiden Söhne, als der
Auftrag für ein Gas-Werk in Einbeck einging. Von
dem umfangreichen baulichen Bestand sind das
Ofenhaus mit einem stählernen Dachwerk, das
Verwaltungsgebäude an der Grimsehlstraße
sowie zwei Gasometer erhalten. Die beiden über
einer kreisrunden Grundfläche und aus genieteten
Stahlblechen errichteten Gasbehälter vom Typ
des Teleskopgasbehälters wurden auch dann
noch zur Einlagerung von Gas verwendet, als Ein-
beck 1972 mit dem Anschluss an das Fernnetz für
Erdgas die Produktion von Stadtgas einstellte.
Aufgrund des hohen Veränderungsgrades wurde
nicht für das komplette Gas-Werk, sondern allein
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