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44 Wie sich der Häseles Kunz erhenken
wollt und kuinit nit.

Der Häseles Kunz hot mit seinem Weib alleweil in
; Hader und Zank g'lcbt und nit, wie sich's für christliche Ehe-
leut gebührt, in Einigkeit und Gottesfurcht. To hot dem
Häfcles Kunz sein Weib wieder emol den ersten besten Tops
nachc g'schmissa, und ischt der Häseles Kunz ganz wüthig
wordc deßwega und Hot sein Weib hana wölla; ischt aber sein
Weib stärker denn er g'wesen, und hat 'n zur Thür naussi
gworfa und hat g'sagt: „Wann dich nur der Teufel holet."

Ischt der Teufel auch gleich da g'wesa, und hat dem
Häseles Kunz in d' Ohra geblosa und hat gsagt: „Guck!
HüfeleS Kunz! was hast du fvr a Weib — —"

Hat der Häseles Kunz drauf g'sagt: „Hast Recht,
schwarzer! i mag nimma bei mcim Weib bleibn, i haltS nimma
aus — i derhenk mich;" ischt auch ganz resolut in Stall
ganga, hat en Strick 'rnntergenommen, und wollt in Wald
gehn, sich derhenka.

Es war aber um selbige Zeit gar groß Hochwasser und
alle Bäch' und Tlnß' ang'schwollcn. Geht also des HäfeleS
Kunz gen Wald zu und will st derhenka. Wie er nun so
a Viertelstund ganga ischt, knmmt er an's Bächle; das war
aber heunt a gar großer Bach, nochmal so breit als sunst,
und hat g'ranscht und tobt ganz wild und unbändig. Will
der Häseles Kunz übern Steg gehn; der war aber von dem
großen Wasser ans einer Seite schon ganz losg'rissen, und
hat alleweil hin- und her gwackelt, und hält' ich damals
Niemanden g'rathen, drüber zu gehn. Ter Häseles Kunz
hat den Steg auch bedenklich ang'schaut, und hat ’it wieder
ang'schaut und sich hinter der Zipfelhanba gekräht, und hat
si hin- und herb'sunna. Endlich hat er g'sagt: Naa,
Kunz! do gehst net drüber, — do kunnst versaufa." !

Christliches Bedenken,

„Jetzt hat der Herr Pfarrer gesagt, ich soll zur heil-
samen Buße drei Vaterunser beten, und ich kann nur ein
einziges auswendig! Was fang ich jetzt an?"

Der gefährliche Musikant.

Referent. „Zum Schlüsse meines Referats erlaube ich
mir zu bemerken, daß, nach tiefem Studium der Akten, und
reiflichem Ueberlcgen der Thatsachcn, es mir gelungen ist, trif-
tige Verdachtsgründe zu entdecken. Tie Person, auf die ich
meinen Verdacht richte, muß ein Musikant sein!" —
Präsident. „Wie so? cs kömmt ja keiner in der
Untersuchung vor? —

Referent. „Es heißt ausdrücklich: die Verletzung sei
durch ein Instrument geschehen."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wie sich der Häfeles Kunz erhenken wollt und kunnt nit" "Christliches Bedenken" "Der gefährliche Musikant"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Teufel <Motiv>
Christentum <Motiv>
Kommunikation <Motiv>
Dummheit <Motiv>
Verzweiflung <Motiv>
Missverständnis <Motiv>
Streit <Motiv>
Phraseologie
Selbstmordgefährdung
Buße <Motiv>
Naivität <Motiv>
Karikatur
Ehekonflikt <Motiv>
Frau <Motiv>
Ehe <Motiv>
Junge Frau <Motiv>
Selbsterhaltung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 294, S. 44
 
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