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„ Bestellungen werden in ollen Bn ch- nnd Kunst'
O' Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Z eitungsexpeditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich. Snbscriptinnspreis vvrrr
snr dett Ba»d vo>l24Nttinmern3fl.36kr. od.
W 2 Einzelne Nummern kosten 12 kr. od. 4 Sgr^

Schreiben des Münchener Pepita-Enthusiasten Salomon Herzberg.
hier bald haben ainen Credit in München

Mein lieber Herr Seligstein!
Sie werden sich gewaltig wundern, daß ich schon wieder
an Sie schreib, aber ich kann nich anders, 's muß raus, ich
muß Jemanden haben, dein ich kann anvertrauen mein Ent-
ßücken. Ich werd nicht schreiben ein einßiges Wörtche von
Politik un Geschäfte, sondern nur von Ihr, von der Gött-
lichen, ainßigen, himmlischen Pepita!
Apripo, eh ich's vergeß, ßeichnen Sie für mich mit
beim Credit msublö was Se kennen kriegen; ich übermache
Se de Deckung in lauter feine Papierche. Wir werden auch

ainen E-reou in wcuncyen. Seligstein, Se
kennen doch das alte Sprichwort: Wie Sie mich, so ich Sie!
Eine Hand wäscht de Andre!
Aber ich frag Se, was is der ganze Credit msnblö ge-
gen Sie, das heißt nicht gegen Sie, sondern gegen sie, mit
'n kleinen s. Se weren schon wissen, wen ich mit der kleinen
„sie" meine; ja, Seligstem, ich schwör's ans östreichische-fran-
ßösische Staatsbahnactien (un höher kann Ainer gar nich
schwören, denn die stehen schon in Paris über 900!!) ich
schwöre, daß es giebt auf de ganze Welt in alle fünf Welt-
theile nur ein Weib und das is — de Pepita!
Haben Se wohl bemerkt, wie ich geschrieben hatte alle-
weil das kostbare Wort: Pepita, da Hab ich aufgehört und
Goldsand drauf gestreit auf das Wort Pepita. Haben Se's
gesehen, Seligstem, die goldbestreite Pepita? Was sagen
Se ßu dem Einfall? Nich wahr, Herzberg macht nich nur
in Staatspapiere, er macht auch in Einfälle.
Sie haben ßwar in Berlin auch gesehn de himmlische
Spanierin — apripo wäre jetzt nich ein Mal Szeit, einen
kleinen Posten drei ProßentigeSpanier ßu kaufen? Se
sollen sehen, Seligstein, de Spanier steigen schon ganz allein
durck de Pepita. War doch Gestern bei mir ein Graf, ich
will ihn nich nennen , aber ein gewaltig reicher Mann is
er un der fragt mich: Herzberg, fragt er mich, Se sain doch
auch ein Mann von Geschmack, ich möchte gern der ausge-
ßeichneten Pepita ein Geschenk machen; was Außergewöhn-
liches! Herzberg, was soll ich schenken?
Ich besann mich erst etwas, dann fiel mir am präch-
tiger Gedanke ein. „Kaufen Se am Paar Handschuh", sag
ich, — „un"
Da unterbrecht mich aber der Graf un fragt: „ob ich
denn dächt, daß er ein Knauser wär?"
„Lassen Se mich nur erst ausreden", sag ich. „Also
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Schreiben des Münchener Pepita-Enthusiasten Salomon Herzberg"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Tänzerin
Schwärmerei <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Durán y Ortega, Josefa

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 24.1856, Nr. 555, S. 17
 
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