Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Sprüche der Weisheit aus den Memoiren des strangnlirten Seriaskers Malek Nanu. 191


In der Freude ist der Mensch leichter kennen zu lernen,
als im Schmerze; denn Lust erschließt die Brust, Trauer
zieht um sie eine Mauer.
Der trunkene Geist erzeugt, der nüchterne erzieht Gedanken.
Die Franzosen nahmen von den Deutschen das Wort
„Halt!" — die Deutschen von den Franzosen das Wort
„Marsch!" an.

Verschiedene Todesarten.
Bon einem Thürmer Pflegt man zu sagen: dem hat
seine letzte Stunde geschlagen.
Bon einem Zahnarzt: dem thut kein Zahn mehr weh.
Von einem Kutscher: ihu hat Gott ansgespaunt.
Von einem Fährmann: er ist hinüber.
Von einer Waschfrau: sie hat ausgerungen.
Von einem Stadtpfeifer: er hat auf dem letzten
Loche gepfiffen.
Von einem Polizeidiener: Gott hat ihn zu sich ge-
nommen.
Den Nachtwächter hat Gott abgerufen.
Ein Oekonom hat urs Gras beißen müssen.
Ein Soldat hat ausgekämpft.
Einem Bäcker ist sein Brod gebacken.

Ein häßlicher Mann kann sein Glück bei Damen machen;
ein phlegmatischer nie.
Die Ehe ist, wie der Tod, der Ansang eines besseren
Lebens; aber mit dem guten Leben hat es darin ein Ende.
Die Natur malte den Mann al kreooo, das Weib sn
williatnre; darum gewinnt der Mann, wodurch das Weib ver-
liert, durch die Entfernung.
Ich möchte den Mann kennen, der das Weib kennl;
aber ich möchte nicht das Weib kennen, das den Mann kennt.
Mit manchen Frauen hat mau nur ein gutes Auskom-
men, wenn man ein gutes Einkommen Hat.
Die Ehe ist wie ein Kleid, das man eine Zeit lang ge-
tragen Haben mnß, nm sich darin ganz behaglich zu fühlen,
und das einem erst dann recht lieb zu werden beginnt, wenn
es zu reißen anfängt.
Die sogenannten Brodstudien (Jurisprudenz, Mediciu u.
s. w.) sollte man eigentlich Bratenstudien nennen.
Es gibt eine Armuth, die kein Gold aufwiegt: die Ar-
muth an — - Zweifeln.
Mancher Mensch langt zn gar nichts, nicht einmal zum
Taugenichts.
Eltern leben für die Kinder, diese später wieder für die
ihrigen oder andere; Niemand lebt recht eigentlich für sich selbst.
Das Erdenleben ist eine Kindergeschichte.
Wer es mit den Menschen verdirbt — verdirbt.

Verschiedene Rauschnamen.
Ein Sultan hat es in der Krone.
Ein Thevlog ist selig.
Ein Fuhrmann hat schwer geladen.
Ein Friseur hat eineu Haarbeutel.
Ein Schornsteinfeger ist schwarz.
Ein Schuhmacher ist versohlt.
Ein Fleischer ist angeränchert.

Warnung.
Fließe, Bächlein, fließe
Ohne Rast nnd Ruh!
Liebes Bächlein, fließe
Deinem Meere zu.
Heiter durch Gefilde,
Wo mit Duft und Klang
Blühende Gebilde
Kränzen deinen Gang.
Wenn sich Steine stemmen
Wild in deinen Weg,
Lasse dich nicht hemmen,
Schlüpfe durchs Geheg.
Aber nur im Sande
Sickere nicht ein,
Das soll hier zu Laude
Gar gefährlich sein!
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sprüche der Weisheit aus den Memoiren des strangulirten Seriaskers Malek Nanu"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Säbel
Schreibfeder
Karikatur
Satirische Zeitschrift
Türken <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 24.1856, Nr. 576, S. 191

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen