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Klatschrosen»
gesammelt auf den Gedankenfeldern berühmter
Unbekannter.
Falsch verstanden.
Es wurde zu telegraphiren gegeben: „Die Vorbereitungen
zur Hochzeit sind richtig getroffen, also cils Uhr." Der Tele-
graphist schreibt: „Die Vorbereitungen zur Hochzeit sind richtig
getroffen, also Eilfuhr."
Warum die vornehmen Leute hent zu Tag krank
sind.
Ich versichere Ihnen, die vornehmen Leute müssen krank wer-
den; denn was die jetzt für Dummheiten treiben, das können's
i Ihnen gar nit vorstellen. Denken's nur, da Hab' ich gestern ge-
hört, daß unser Herr Graf und die Frau Gräfin ganze vierzehn
Tag im Bad g'wesen sind — jetzt soll mir a vernünftiger Mensch
\ sagen, ob das nit ä grauslicher Unsinn is ... ich bitt' Ihnen,
, wenn ich baden geh und ä Viertelstund im Wasser bin, so dul-
det's mich nit länger d'rinn, ich muß 'raus.
Polizeidiener, auslautend: Gestern Nachts ist auf dem l
Schießanger eine goldene Broche von Achat verloren worden.
Der neue Gutspächter hat jetzt Pferde bekommen, die
sollten Sie sehen, das sind unmenschliche Thiere.
Hannes in der Kneipe: „Es ist möglich, daß der Georg
diesen Monat kommt, es ist aber auch möglich, daß er nicht
kömmt. Von beiden Möglichkeiten ist eine so möglich als
die andere."
Polizeidiener, meldend: „Mt dem Schlittenfahren der
Jungen vor dem Gottesacker wird der Weg so glatt, daß
keine Leiche mehr hinauf gehen kann."
Calligraph Schnorr: „Ich habe Verdienste, von denen
Sie keine Ahnung haben. Erst neuerlich gab ich eine
Sammlung Linirblätter heraus, die bereits drei Auflagen
erlebt haben und neuerdings ins Französische übersetzt wor-
den sind."
Polizeidicner, meldend: „Hat denn die Elisabetha
Schmid, die jetzt keinen Dienst mehr hat, auf dem Polizei-
Bureau gemeldet, daß sie sich heimlich hier aufhält?"
Oberspritzenmeister zu den Spritzenleuten vor einem
Festtrunke: „Wenn Ihr Euch ja betrinken wollt, so ver-
haltet Euch entweder ruhig, oder betrinkt Euch gar nicht."
Schultheis: „Herr Amtmann, es ist ferner der Fall,
daß sich die armen Personen die Jahre her mit ungebühr-
lichen^ Ausdrücken beholfen haben."
Polizeimann: „Erkundigen Sie sich doch einmal, wo
die alte Dame wohnt." — Polizeidiener: „Ist denn das
die, wo früher die Mutter von dem Schneider Damm war?"
Hannes in der Kneipe: „Das bayerische Gemäß ist
bedeutend größer, wie das unsere, viel gerade nicht,
aber sie sind so ziemlich gleich."
Ein Gast: „Die Frau Wirthin ist eine sehr brave
Frau, er aber auch."
Anzeige.
Unterzeichneter macht bei gegenwärttger Rekrutcnzeit ein ver-
ehrtes Unteroffiziers - Corps auf seine ausgezeichnet dauerhaften
Ochsenlungcn aufmerksam, und empfiehlt solche zu geneigter Ab-
nahme. Rinds köpf, Metzgermeister.
Klatschrosen»
gesammelt auf den Gedankenfeldern berühmter
Unbekannter.
Falsch verstanden.
Es wurde zu telegraphiren gegeben: „Die Vorbereitungen
zur Hochzeit sind richtig getroffen, also cils Uhr." Der Tele-
graphist schreibt: „Die Vorbereitungen zur Hochzeit sind richtig
getroffen, also Eilfuhr."
Warum die vornehmen Leute hent zu Tag krank
sind.
Ich versichere Ihnen, die vornehmen Leute müssen krank wer-
den; denn was die jetzt für Dummheiten treiben, das können's
i Ihnen gar nit vorstellen. Denken's nur, da Hab' ich gestern ge-
hört, daß unser Herr Graf und die Frau Gräfin ganze vierzehn
Tag im Bad g'wesen sind — jetzt soll mir a vernünftiger Mensch
\ sagen, ob das nit ä grauslicher Unsinn is ... ich bitt' Ihnen,
, wenn ich baden geh und ä Viertelstund im Wasser bin, so dul-
det's mich nit länger d'rinn, ich muß 'raus.
Polizeidiener, auslautend: Gestern Nachts ist auf dem l
Schießanger eine goldene Broche von Achat verloren worden.
Der neue Gutspächter hat jetzt Pferde bekommen, die
sollten Sie sehen, das sind unmenschliche Thiere.
Hannes in der Kneipe: „Es ist möglich, daß der Georg
diesen Monat kommt, es ist aber auch möglich, daß er nicht
kömmt. Von beiden Möglichkeiten ist eine so möglich als
die andere."
Polizeidiener, meldend: „Mt dem Schlittenfahren der
Jungen vor dem Gottesacker wird der Weg so glatt, daß
keine Leiche mehr hinauf gehen kann."
Calligraph Schnorr: „Ich habe Verdienste, von denen
Sie keine Ahnung haben. Erst neuerlich gab ich eine
Sammlung Linirblätter heraus, die bereits drei Auflagen
erlebt haben und neuerdings ins Französische übersetzt wor-
den sind."
Polizeidicner, meldend: „Hat denn die Elisabetha
Schmid, die jetzt keinen Dienst mehr hat, auf dem Polizei-
Bureau gemeldet, daß sie sich heimlich hier aufhält?"
Oberspritzenmeister zu den Spritzenleuten vor einem
Festtrunke: „Wenn Ihr Euch ja betrinken wollt, so ver-
haltet Euch entweder ruhig, oder betrinkt Euch gar nicht."
Schultheis: „Herr Amtmann, es ist ferner der Fall,
daß sich die armen Personen die Jahre her mit ungebühr-
lichen^ Ausdrücken beholfen haben."
Polizeimann: „Erkundigen Sie sich doch einmal, wo
die alte Dame wohnt." — Polizeidiener: „Ist denn das
die, wo früher die Mutter von dem Schneider Damm war?"
Hannes in der Kneipe: „Das bayerische Gemäß ist
bedeutend größer, wie das unsere, viel gerade nicht,
aber sie sind so ziemlich gleich."
Ein Gast: „Die Frau Wirthin ist eine sehr brave
Frau, er aber auch."
Anzeige.
Unterzeichneter macht bei gegenwärttger Rekrutcnzeit ein ver-
ehrtes Unteroffiziers - Corps auf seine ausgezeichnet dauerhaften
Ochsenlungcn aufmerksam, und empfiehlt solche zu geneigter Ab-
nahme. Rinds köpf, Metzgermeister.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Klatschrosen"
"Anzeige"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Kommentar
Signatur
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)