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Kaiser Carolus Magnus läßt sich von s

einmal gerade so durchlebt haben, ohne sich jedeuuoch bestimmt
das Wann und Wo dieses fatamorganischen Antecedens nach-
weislich klar feststcllen zu können. In ganz gleichem Falle
stehen wir nun auch vor diesem, einer in Deutschland weit
verzweigten SchnlederhöherenHistorienmalerei keusch
und fricdcnshell entsproßten Bilde, das wir Alle schon einmal,
ja vielleicht, mit wenigen Varianten, schon sehr ost gesehen
zu haben vermeinen, ohne jedoch von dem Stillgenuß des sich
Hineinversenkens etwas Anderes, als eben nur die relative

einer Lieblingstochter Emma vorlesen.

Freude der Ueberraschnng in Etwas dadurch gemäßigt zu
fühlen. Des Deutschen unbestreitbar am höchsten ausgebildete
Gabe des sinnigen Nachempfindens, Uebersetzens und Anna-
tionalisirens fremder Schöpfungen spricht aus diesem stillseligcn
Bilde in solch kindlich unbefangener und unverholener Nai-
vität, daß selbst die Feder der richtenden Kritik sich unwill-
kührlich in den friedlichen Palmzweig verwandelt und sich dein
lcidlosen Genüsse träumerischer Passivität hingcbcn muß.

(Schluß solgt.)

Baderlicd.

Wir Bader, arme Bader,

Wir haben großes Leid! —

Einst gab es Demokraten,

Die brachten 'ne schwere Zeit.

Kaum sind's ein Dutzend Jahre,

Als rings im ganzen Land
Fast unter jeglicher Nase

Eine haarige Waldung entstand.

Und nicht nur unter den Nasen,

Um Wange auch und Kinn,

Da wucherten die Bärte

Mit vcrordnnngswid'rigem Sinn.

Und keiner >var zu struppig,

Und keiner >var zu lang,

Denn jeder galt als Zeichen

Bon Volksbeglückungsdrang.

D'rum sprach dann auch zum Gatten
Gar manche Dame zart:

„Dir sei fortan gestattet
In Deinem Gesicht ein Bart!"

Und so ging's immer tveiter, —

Und uns traf klägliche Noth,

Denn — läßt man sich nicht schceren,

Dann haben wir Bader kein Brvd!

Und jetzt, in unfern Tagen,

Will's auch nicht besser gef)’n:

Man macht Polizeigesetze

Und läßt die Bärte besteh'n!

Es wird so weit noch kommen,

Daß wir, mit Weib und Kind,

Und einige hohe Herren

Nur allein die Geschorenen sind.

Zur Gewerbefrage.

D o kto r K l ö p per: „Des Menschen Wissen und Können
ist sein Eigenthum, es bleibt also unverantwortlich, wie cs
Menschen geben kann, die sich so sehr gegen die Einführung
der Gewerbefreiheit sträuben können; alle Realrcchte der Welt
wiegen den geistigen Vortheil nicht ans, den die volle Frei-
heit der Gewerbe in kürzester Zeit bringen würde!"

Herr Spicker: „Was haben Sie für ein Geschäft?"

Dokt or Klöpper: „Ich habe eigentlich gar kein Ge-
schäft, ich bin Poet."

Herr Spicker: „Ja, Freund, dann können's nicht
über das Befinden eines Realrcchtbesitzers oder Conccssions-
Jnhabers urtheilen, Sie, mit ihrer poetischen Licenz!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zur Gewerbefrage"
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Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Kommentar
Unidentifizierte Signatur F. W.

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Geschäftsmann <Motiv>
Gespräch <Motiv>
Gewerbefreiheit
Karikatur
Schriftsteller <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 34.1861, Nr. 817, S. 79
 
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