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Merkwürdigkeiten aus dem klassischen Alterthum.

Ein gewisser Anarimander von Theben besaß ein Por-
trait, welches ihm täuschend ähnlich sah. Als er einmal
wegen einer Verschwörung,gefangen genommen werden sollte,
ergriffen die Häscher statt seiner das Portrait, wodurch er
Zeit gewann, sich nach Sparta zu flüchten, wo er in einem
hohen Alter starb.

Agrippina besaß einen so ausgezeichneten Spiegel, daß
er selbst im ganz finstern Zimmer die menschlichen Züge
auf's Deutlichste wieder gab.

Stratonikus von Milet war von so großen: Körperbau,
daß er auf einen Stuhl steigen mußte, wenn er sich kämmen
wollte.

Anaragoras von Amyra konnte so gut schwimmen, daß
ihn die Haifische für ihresgleichen hielten, und unbelästigt
ließen.

Ruhr ist die erste Bürgerpflicht.

Polizcidiener: „Ihr sitzt schon wieder bein: Glase,
Kümmelbecher! und Andere arbeiten draußen an der neuen
Chaussee! Ihr bekommt doch Unterstützung von der Stadt
und wollt noch mehr haben, aber arbeiten wollt Ihr nicht!"

Kümmelbecher: „Ach, Herr Polizei-Sergeant, setzen
^ie sich doch ein bischen und trinken Sie auch einmal. Wie
lange wird es denn dauern, da ist die neue Straße fertig,
ohne mich und ohne Sic!"

Erlebtes.

Ich war verliebt, ein traurig Handwerk,

Ich komponirte (wenn auch matt),

Ich malt' für sie manch buntes Tandwcrk,
Und schrieb ihr selbst ein Albumblatt.

Zu geschwind!

Landrichter (nach altem Style, dem RechtspraKikanten
einen Pack Akten hinschiebend): „Jesses, Herr Praktikant,

Hamm mer heit zu thun."

Praktikant: „Da wollen wir gleich mit fertig sein."
(Nach kurzer Zeit sind die Kleinigkeiten bereinigt:) „Hier,
Herr Landrichter!"

Landrichter: „Dees kann net rcecht sei, des ist ner,
des ist zu g'fchwind, lesen Sie amal vor." (Nachdem der
Praktikant gelesen:)

„'S is doch rcecht, 's is doch reecht, aber zn g'fchwind
war's doch."

Einst kam ich — ohne sie zu treffen,
Soldaten spielt am Gang ein Knab',

Auf der papiernen Mütz' des Neffen
Da stand das Lied, das ich ihr gab.

Der Knabe blickt so treu und heiter,

Hat mir vom Tantchen viel geschwatzt,

Und zeigt mir — meinen bunten Reiter,
Den: er die Augen ansgckratzt.

Ich bat um Feu'r — die Thüre faßt' ich,
Die Magd bringt einen Fidibus,

'S war mein Gedicht — da ging ich hastig
(Dem Knaben gab ich einen Kuß).

Ich war ein Narr! — Ha, Donnerwetter!
Und doch — hatt' ich sie lieb, recht lieb.
Der Teufel hol' die Albumsblätter!

Es war das letzte, das ich schrieb.

Budget.

In England versteht man darunter eine Tasche oder
einen Beutel, in anderen Staaten
mit einem großen Loch.

ungefähr dasselbe, nur
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zu geschwind!" "Erlebtes"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Hut
Arbeitstempo
Vorlesen
Junge <Motiv>
Praktikant
Landrichter
Büroarbeit
Enttäuschung
Papier
Karikatur
Interesselosigkeit
Pult
Gartentor
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Verliebtheit <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 39.1863, Nr. 939, S. 7

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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