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ha n-dlungen, sowie von allen Postämtern und sM
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ro.

Farbige Stereoskop-Bilder aus Wien.

Von Dr. Märzroth.

(Schluß.)

„Ist ein wahrhaft elendes Machwerk, dieser Stadtpark!"
raisonnirte Wetterwendel, der erst noch Tags zuvor davon
sprach, Wien könne auf diese Promenade stolz sein! „Ist
das ein Park, wo man sich nicht einmal in ein Gebüsch
verbergen kann?!"

Im selben Moment sah er vor sich eine Gestalt wandeln.

Das war offenbar ein nationales Kostüme! Ein weiter
Ueberwurf und eng anliegende Beinkleider und nette Stief-
letten.

„Das ist die Pustowojtoff!"

Denn, ich habe vergessen es zu bemerken, daß Wetter-
Wendel sich die kriegerische Polin nicht anders als in
männlichen Kleidern denken konnte.

• Wctterwendel also verfolgte die Gestalt.

Als er. ihr näher kam, bewunderte er den zierlichen
Gang derselben.

„O Pustowojtoff!"

Kühn verdoppelte Wetterwendel seine Schritte. Er
befand sich bald an der Seite der Gesuchten.

Rasch sprach er sie an:

„Darf ich Ihnen in dieser einsamen Partie meine Be-
gleitung und meinen Schutz antragcn?"

Da blieb die Gestalt stehen, zog den Hut und sagte

Dieses nächtliche Abenteuer hatte Wetterwendeln
ziemlich diSgustirt.

Er beschloß, noch die nächste Nacht im Park zuzubringen,
dann aber seine Jagd nach Frl. Pustowojtoff aufzugcben.

In dieser dritten Nacht aber begab sich folgendes:

Nachdem er ein paar tödtlich langweilige Stunden
zugebracht, schritt Wetterwendel eben am Rande des
Parkteiches, als plötzlich vor ihm auf einer Krümmung
des Weges eine Person erschien, an der ihn die helle Nacht
nicht unschwer das echt polnische Kostüme erkennen ließ.

Die „Conföderatka" besonders war es, welche die pol-
nische Nationaltracht selbst in der Entfernung von 50
Schritten deutlich charakterisirte.

Wetterwendel war nahe daran, laut aufzujubcln,
aber er besann sich, und dachte darüber nach, wie er es
anfange, um die rasch herankommende Persönlichkeit näher
in's Auge zu fassen, ohne von ihr bemerkt zu werden.

Wetterwendel sah sich nach allen Seiten um, kein
Versteck war in der Nähe.

„Miserabler Park!" grollte er wieder.

Jndeß kam die Erscheinung näher.

„Und wenn's mich das Leben kosten sollte," murmelte
Wetterwendel, „so trete ich ihr hier nicht entgegen! Sic

>4-* mir 5Y?Pt6rt1;tc? iipTvmpn itrtfc ix 'f-.ü.tx-

in demüthig weinerlichem Tone zu Wcttcrwcndel: könnte vor mir Reißaus nehmen und ich hätte sie nicht

„Bitt' ich gar schön, schenken's mir Kreuzer! Hab ich ! einmal genau angesehen!"
schon zwei Tag nir gessen!" ! Nun war aber keine Zeit mehr zu verlieren.

Wetterwendcl starrte die Person an. I Wcttcrwcndel stieg rasch über das Ufer des Teiches

Es war nicht Frl. Pustowojtoff, die also zu ihm : hinab, er wollte sich hier bücken, rutschte ab und stand —
sprach, sondern ein sogenannter — „Raßelbindcr." I bis an die Brust im Wasser.

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