108 Zehn Monate nachher.
fürchterlichen Häuptling Tauha-Wauhi bekriegen, und — be-
siegen. Fragt nicht, meine Wackeren, woher Euerem Führer
diese freudige Zuversicht kömmt. Wisset, daß er der ein-
zigen tapferen Nation des Erdballs angehört, der französi-
schen Nation!" Hier brachen die drei Franzosen in lautes
Vivatrufen aus, sie warfen ihre Hüte in die Luft, und ge-
berdeten sich toll vor Entzücken. „Ja, meine Theueren,"
fuhr Heribert de Morimoncourt fort, „ja, ich bin der Ab-
„kömmling eines uralten französischen Adelgeschlechts, ja, ich
„darf behaupten, in meinen Adern fließe königliches Geblüt!
„Meine Ahnfrau hat die Ehre gehabt, die Freundin des eben
„so großen als edlen Königs Louis XIV. zu sein, jenes
„erhabenen Monarchen, welcher sein königliches Wort nicht
j „ein einziges Mal gehalten!! Und nun hinaus! hinaus
j „in den Streit!" Die Trompeten tönten, die Rosse bäumten
sich, vorwärts gings im raschen Fluge, Heribert und Korambo
an der Spitze des Zuges, in welchen vier französische Herzen
dem Gräuel und dem Schrecken des Krieges mit jenem namen-
losen Tapferkeitsgefühle entgegen pochten, wie es auch nur
bei echt französischen Herzen der Fall sein kann.
(Fortsetzung. folgt.)
Er flieht vor sich selbst.
Fremder: „Wohnt hier Herr Steigermaier?" — Haus-
j meister: „Nein, der wohnt draußen in der Vorstadt." —
Fr.: „Es ist das aber doch sein Hans?" — Hausm.:
„Das is schon wahr, aber er wohnt net drin, denn es fein
ihm die Quartier' zu theuer."
Schande genug.
„Herr Prellhuber, Sie haben sich wohl verrechnet, wie
konnte ich so viel verzehrt—" „Erlauben Sie: Mittagessen
mit Wein, Kaffee niit Cigarren macht für Sie 2 Gulden
48 Kreuzer, und Ihr Kutscher 48 Kreuzer, macht —" „Aber
ich habe ja keinen Kutscher." „Schande genug, daß ein Herr,
wie Sie, nicht einmal einen Kutscher hat."
Die Gastrolle.
„Herr Theaterdirector, da Sie in der Zeitung noch
einige Gäste für die- Saison suchen, so habe ich mich cinge-
funden. Es wird doch um 1 Uhr gespeist?"
fürchterlichen Häuptling Tauha-Wauhi bekriegen, und — be-
siegen. Fragt nicht, meine Wackeren, woher Euerem Führer
diese freudige Zuversicht kömmt. Wisset, daß er der ein-
zigen tapferen Nation des Erdballs angehört, der französi-
schen Nation!" Hier brachen die drei Franzosen in lautes
Vivatrufen aus, sie warfen ihre Hüte in die Luft, und ge-
berdeten sich toll vor Entzücken. „Ja, meine Theueren,"
fuhr Heribert de Morimoncourt fort, „ja, ich bin der Ab-
„kömmling eines uralten französischen Adelgeschlechts, ja, ich
„darf behaupten, in meinen Adern fließe königliches Geblüt!
„Meine Ahnfrau hat die Ehre gehabt, die Freundin des eben
„so großen als edlen Königs Louis XIV. zu sein, jenes
„erhabenen Monarchen, welcher sein königliches Wort nicht
j „ein einziges Mal gehalten!! Und nun hinaus! hinaus
j „in den Streit!" Die Trompeten tönten, die Rosse bäumten
sich, vorwärts gings im raschen Fluge, Heribert und Korambo
an der Spitze des Zuges, in welchen vier französische Herzen
dem Gräuel und dem Schrecken des Krieges mit jenem namen-
losen Tapferkeitsgefühle entgegen pochten, wie es auch nur
bei echt französischen Herzen der Fall sein kann.
(Fortsetzung. folgt.)
Er flieht vor sich selbst.
Fremder: „Wohnt hier Herr Steigermaier?" — Haus-
j meister: „Nein, der wohnt draußen in der Vorstadt." —
Fr.: „Es ist das aber doch sein Hans?" — Hausm.:
„Das is schon wahr, aber er wohnt net drin, denn es fein
ihm die Quartier' zu theuer."
Schande genug.
„Herr Prellhuber, Sie haben sich wohl verrechnet, wie
konnte ich so viel verzehrt—" „Erlauben Sie: Mittagessen
mit Wein, Kaffee niit Cigarren macht für Sie 2 Gulden
48 Kreuzer, und Ihr Kutscher 48 Kreuzer, macht —" „Aber
ich habe ja keinen Kutscher." „Schande genug, daß ein Herr,
wie Sie, nicht einmal einen Kutscher hat."
Die Gastrolle.
„Herr Theaterdirector, da Sie in der Zeitung noch
einige Gäste für die- Saison suchen, so habe ich mich cinge-
funden. Es wird doch um 1 Uhr gespeist?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Er flieht vor sich selbst" "Schande genug" "Die Gastrolle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 39.1863, Nr. 952, S. 108
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg