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I


Sprüche der

Soll Deine Rede nicht Dir schädlich sich bezeigen,

Dann muß zum Mindesten sie besser sein als Schweigen.

Je mehr ein Einfall Dir Müh' schafft und Federlesen,

Je weniger ist er dergleichen werth gewesen.

Vor Dir hat man gelacht und wird nach Dir noch lachen,
Was willst allein Du denn verdross'ne Mienen machen?

Noch wird dem Schelme so nicht auf die Seele brennen
Erkannt zu sein, als wenn er selbst sich müßte kennen.

„Sein Vortrag? Ausgesucht! Die Jungcns? Ganz entzückt;
Die Schule? Blühend! — nichts als der Docent verrückt."

Ein Ruhm zwar ist es auch, wenn ihr zu siegen wißt,

Doch lernt auch, wo besiegt zu werden Ehre ist.

Erfahrung. 151

Der junge Löwe fällt den Elephanten an:

Es macht das Alter nicht, es macht der Muth den Mann.

Viel wagst Du nicht, nur weil Du nicht gewiß des Zieles;
Und nur weil Du's nicht wagst, ist Dir unmöglich Vieles.

Was sprach der Weise, den sie fragten: Laß uns wissen
Was denn die Freiheit sei? Er sprach: Ein gut Gewissen.

Daß Du nicht einzig fehlst, sei ja kein Trost Dir nun:

Bös ist und bleibt doch bös, wenn's noch so Viele thun.

Die Kunst, das Leben zu verlängern und zu würzen,

Ist Dein, wenn Du gelernt, es nur nicht zu verkürzen.

Glaubst Du mir's? Leichter will ich zwanzig leben lehren
Als im Befolgen zu den Zwanzig selbst gehören.

- S.

Lehrreiche Geschichten.

(Fortsetzung.)

3. Der Thierquäler.

Fritz war ein abscheulicher Thierquäler. Einst miß-
handelte er einen Hund. Da packte ihn ein Herr bei dem
Schopfe, schlug ihn mit dem Stocke und sagte: „Waö hat
Dir dieses arme, unschuldige Thier gethan, Du herzloser,
junger Bösewicht! Dieses führt Dich gewiß noch zu größeren
Grausamkeiten und zuletzt gar auf das Schaffot. Weißt
Du denn nicht, daß es mein Hund ist!"

Quäle nie ein Thier zu sehr,

Oft gehl hinter ihm sein Herr.

4. Das thörichte Mädchen.

' Mathias durfte mit seinem Vater spazieren gehen. Sie
gingen an dem Ufer eines Baches dahin. Da sprang aus dein Ge-
büsche ein Mädchen heraus und mitten in den Bach hinein. —
„Vater," sagte Mathias, „waö thut denn dieses Mädchen?" Der
Vater sagte: „Diese ertränkt sich. Das kommt daher, wenn der
Mensch entweder durch Leichtsinn sich in großes Unglück stürzt
»der mit seinem Schicksale nicht zufrieden ist. Siehst Du, jetzt
geht sie ganz langsam unter. — Hüte Dich, mein lieber Sohn."
Der Selbstmord muß erschrecklich sein,

Man stürzt sich lieber nicht hinein.

!

i
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Lehrreiche Geschichten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Wurf
Stein <Motiv>
Herr <Motiv>
Schrecken <Motiv>
Junge <Motiv>
Mädchen <Motiv>
Bach <Motiv>
Sohn <Motiv>
Empörung
Betrachtung <Spiritualität>
Karikatur
Hund <Motiv>
Vater <Motiv>
Ertrinken <Motiv>
Tierquälerei
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1061, S. 151

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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