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preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr.

ob. 2Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. oder2'/zSgr.

Das Morgrnconcert.

Es war ein würziger, von einem sanften Wind erfrischter
Mayabend; Mathias Hasenfrah, ein dicker gutgenährter
Bauer mit einem Vollmondgesicht, auf dem Dummheit und
Schlauheit zugleich ihr Siegel gedrückt hatten, stand vor
der Einfahrt seines Hauses und hielt seine, von einem sanften
Rosaschimmer überzogene Nase wie schnuppernd in die Luft.
— Seine Augen blickten starr auf die breite von hohen Bäumen
eingefaßte Landstraße, die sich in einer graden unabsehbaren,
durch glänzenden weißen Schotter erhellten Linie vor ihm
ansbreitete. — Aber nicht nur mit den Augen und der
Nase, sondern auch mit den Ohren, die sich wie bei einem

Hasen, aufmerksam aus jedes Geräusch in die Höhe
spitzten, schien dieser würdige Landmann ein Ereigniß
zu erwarten. Seine ganze Aufmerksamkeit war auf die
Straße vor ihm gerichtet, und ein schwarzer Punkt,
der plötzlich am äußersten Ende derselben auftauchte, ließ
einen Seufzer der Befriedigung seiner Brust entsteigen.
„Er kommt," murmelte er. Dann wendete er sich zum
Innern des Hauses, wo Düngerhaufen, nicht viel nie-
derer als das Haus, den ganzen Raum des HofeS aus-
füllten, und rief einer unsichtbaren Person, von deren
wirklichen körperlichen Anwesenheit er aber überzeugt
sein mußte, mit lauter Stimme den idyllischen Namen
„Mirzl" zu. „Was ist denn?" ertönte hierauf eine
weibliche Stimme aus dem Stalle.— „ Ist das Zimmer
des Herrn Majors schon gescheuert?" schrie der Bauer.
— „Schon lange," war die Antwort. — „Franzl!"
rief er wieder, und so wie früher aus der Tiefe dcS
Stalles, erhielt er jetzt von den höhern Regionen des
Oberbvdenö Antwort. „Ist das Bett des Herrn Majors .
in Ordnung?" fragte der Bauer in die Höhe.— „Ja,"
antwortete ihm das unsichtbare Wesen vom Boden. —
Der schwarze Punkt auf der Straße hatte sich indessen mit ziem-
licher Schnelligkeit genähert und deutlich die Gestalt eines
mit zwei Pferden bespannten offenen Wagens, in dem ein
Herr mit langem, grauem Schnurrbart, und auf dessen
Bock ein Bauernjunge als Kutscher saß, angenommen, und
einige Minuten darauf standen die Pferde mit Wagen, Passa-
gier, Kutscher und Gepäck vor dem Bauernhause still, und mit
abgezogenem Hute half der Hausherr dem Herrn Major,
der sich dabei auf ein dickes spanisches Rohr stützte, aus dem
Wagen. — „Das Donnerwetter fahre in Euch, dafür, daß
Ihr mir ein solches Folterwerkzeug zur Beförderung geschickt


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Morgenconcert"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Rufzeichen
Stall
Fenster <Motiv>
Morgen
Dorf <Motiv>
Horn <Musikinstrument, Motiv>
Peitsche
Kuh <Motiv>
Major
Rind <Motiv>
öffnen
Straße <Motiv>
Beschwerde
Karikatur
Musik <Motiv>
Hund <Motiv>
Ochse <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Treiber <Motiv>
Ruf
Schlafmütze <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1065, S. 177
 
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