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24.

Sitzungs-Bericht

über die Versammlung dcS historischen Vereins, von, für und zu Weislingcn, am 29. Februar 1865.

Nachdem der Vorsitzende, fürstl. wciölingen'sche General-
streusands-Erpeditor Niem ah er, die Anwesenden zum Sitzen
cingeladen, bemerkt derselbe, daß er in heutiger Sitzung den
Jahresbericht zu erstatten habe (allgemeine Sensation),
daß er jedoch den Sekretär des Vereins ersuche, vorher noch
über die eingelaufencn Geschenke zu referiren.

Der Sekretär, Herr Bär-
Huber: „Es sind uns, meine
Herren, seit unserm letzten Bei-
sammensein wieder mehrere äu-
ßerst dankcnswcrthe Gaben für
die Kunst- und Alterthumösamm-
lung unseres Vereines zugcschickt
worden, nämlich:

1) von unserem Mandarin,
dem fürstlich Oberschneewasscr-
siltrator Brummberger in
Schnupfenau: eine in dortiger
Gegend kürzlich aufgefundenc
Bronze, altrömischcn, vielleicht
auch griechischen Ursprunges. Herr
Bruminberger thcilt uns über die
einstige Bestimmung dieses Fundes
seine eben so geistreichen, als, wie ich glaube, richtigen Vcrmuthun-
gcn mit; Einsender ist nämlich der Ucberzcugung, daß wir cs
hier mit einer Rangauszeichnung eines römischen Justiz-
oder anderen Beamten zu thun haben, und neigt sich mehr
zur Annahme der ersteren Gattung, indem die Zickzack-
linie ihm auf die Umwege hinzudcuten scheint, welche mit
der Justizpflcge verbunden zu sein pflegen. Wir hätten also
nach Herrn Bruminbergcr's Meinung, in vorliegender Bronze

nichts anders, als was wir noch heutzutage auf den Frack -
krägen unserer Civilbeamtcn zu sehen gewohnt sind — etwa
die Dienstes - und Nangauszeichnungen von dem
Fracke eines altrömischcn Landrichters." (Das Geschenk
wird sofort unter den Anwesenden in Umlauf gesetzt und
ruft lebhafte Erörterungen hervor, indem ein Theil der An-
wesenden sich mehr für einen Polizeidirektor oder Land-
richter, der andere aber im Gegensatz für einen Rent-
beamten erklärt. Der Vorsitzende beantragt daher die
endgültige Entscheidung dem Ausschüsse zu überweisen,
was sofort angenommen wird.)

Herr Sekretär fährt fort: „Ich glaube, meine Herren,
diese wichtige archäologische Frage dürfte heute schon einen
Schritt näher zu ihrer Lösung gelangen, wenn Sie die Güte
haben wollen, dieß Stück, welches in derselben Gegend ge-
funden wurde und also offenbar zu dem vorigen gehört,
näher zu betrachten. Herr Mandarin Brummberger be-
merkt in seinem Begleitschreiben ganz richtig: „Als ich das
erste Fundstück zur Hand bekam, war ich einigermaßen ver-
legen über dessen Deutung, dieß zweite Stück hat mich aber
über seinen Ursprung keinen Augenblick im Zweifel gelassen,
denn ich erkannte darin sofort das Bruchstück einer
antiken Krone." Meine Herren! Es fragt sich nun,
welcher Art die Krone gewesen sein wird? daß es keine

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Sitzungs-Bericht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

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Werktitel/Werkverzeichnis

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Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bronze
Fund
Sitzung
Zuordnung
Übertreibung
Sekretär
Bericht
Karikatur
Schenkung
Verein
Vortrag
Identifikation
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

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Künstler/Urheber (GND)
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Digitales Bild
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Public Domain Mark 1.0
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Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1066, S. 185
 
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