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Stille Fürbitt der Hagerschwoagcrin am Namenstag von ihrer Tochter Franzi.

(Altbayrisch.)

Bitt' spat und bitt' früh
Beim liaben Gott Vater:
Daß 's aa wird wia Du!

Bitt für mei kloans Franzerl,

O Heil'ge, wenn d' magst,

Daß 's bis auf Martini
In d' Broaten no wachst;

Und daß 's recht schö fromm bleibt
Zu iadweda Stund,

Und fleißi und sparsam
Und alleweil g'sund!

O heil'ge Franziska,

Behüats vor der Welt,

Vor Hoffahrt und Prunksucht, —

I hob ja z' wcug Geld!

Du, Heilige, woaßt ja,

Und dös is mei Trost,

Wos Schuasta und Schneida
Dös Johr üba kost't,

Wia d' Leut oan betrüg'n theau,

Sei 's wia und da wöll:

Der Bäck bei dia Semmeln,

Der Müller beim Mehl;

Wia theua iaht d' Menschen
Af Erden müa'n leb'»,

Und wos oam dia Metzga
Für Zuawogeu geb'u!

Warst g'wiß amol selba
A häusliche Frau,

Und in Deiner Wirthschaft
Verständi und g'nau,

Und woaßt, wos da Zucka
Kost't und da Kaffee;

Drum, heil'ge Franziska,

I bitt' di gor schö! He>»! DewUs.

Das gelungene Kunststück.

Die Gesellschaft war fidel. Man war am Kunststücke-
machen angelangt und da überboten zwei der anwesenden
Herrn einander förmlich, so daß man hätte glauben sollen,
sie seien Beide bei Bosko in die Lehre gegangen. Zuweilen
unterstützten sie sich aber auch gegenseitig, freilich so, daß
es nur sollen ein nicht Eingeweihter merken konnte, und in
diesem Falle setzte es dann gewöhnlich die besten Stücklein
ab. Auf einmal sagte der Eine, den wir den Doktor nennen
wollen, zum Ander», er soll Rechnungsbeamter heißen: „Aber
das Kunststück können Sie doch nicht, Herr Rechnungsbeamter,
das ich jetzt ausführeu will, wenn sich Jemand findet, der
dabei als mein Widerpart Mitwirken will!"

„Und das wäre?" fragte der Herr Rechnungsbeamte.

„Nun," entgcgnete der Doktor, „ich mache hier mit
Kreide drei Kreuze auf den Boden; wer von den Anwesen-
den will, setzt sich so zu ihnen hin, daß dieselben zwischen
seine zwei ausgestreckten Beine kommen; er selbst bekommt
zwei scharfe Messer in die Hände, mit denen er, so lange er
will, auf die Kreuze hineinhauen darf, und ich lösche die-
selben doch trotz alledem und alledem aus."

„Herr Doktor," entgcgnete der Rechnungsbeamte, „das
ist einfach unmöglich, und wenn ich nicht zu alt und unge-
lenk wäre, so wollte ich doch sehen, ob Sie Ihr Versprechen
halten könnten."

„Das möchte ich auch sehen," warf auf diese Worte des
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Stille Fürbitt der Hagerschwoagerin am Namenstag von ihrer Tochter Franzi"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Bairisch
Regenschirm
Kirchenbau
Fürbitte
Frömmigkeit <Motiv>
Gebet
Karikatur
Rosenkranz
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 51.1869, Nr. 1276, S. 206
 
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