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Warum dö Deand'ln von Bcrtelsgaden ec.
so a' wunderliab's Goscherl, daß si' da Ruapp nimma verwoaß
vor lauter Freud', bis sic 's Huasten anhcbt und 's Pfeiserl
wcgwirst. Da blast er wieder schön fleißi' weita und sie
schaugt cahm all'weil liaba zua; daß aber auf jeder Rauch-
wolk'n vorud'rauf da Amorl sitzt und oan' Pfeil um den
ander'u auf dös arm' Deand'l abschiaßt und oan um's andermal
mitten in's Herz trifft, merkt sie nöd.
Dösmal sag'u s' cinanda ganz staad „guat Nacht"; da
Ruapp geht ganz dasi' hoam, schaugt a' paar Mal um und
sincht, wiar cahm 's Deand'l nachschaut.
Am dritten Tag hat d' Rosl fleißi' g'suacht nach an'
Läufer! an alli Stöckcrln; cs sau aber koa' mehr da g'wcsen,
und wia s' mit all'u Fleiß koan's hat finden kinna, und 'u
Ruapp fteh'n hat sch'n mit'n Pfeifer! im Maul —-da hat s'
halt ohne Läufer! 's Schütteln ang'hebt und nimma aufg'hört,
bis da Ruapp z'Hils' 'kcmma is.
Jetzt kimmt er schon lang ohne Schütteln; 's Pfeiserl legt
er aber weg, wenn er bei da Rosl is — es kunnt'u ja do'
g'rad schenir'u — und um d' Roscnstöckcrl kümmert sie si'
aa' nimma, so lang er da is.
Sie sitzt mit cahm am Liabstcn unter der Hollerstaud'n;
's alte Vereinslokal is wieder zu Ehr'n 'kcmma, aber der
Verein hat si' aufg'löst. —
Daß unter solchen Verhältnissen dö Deand'ln von Bertels-
gaden gar koa Vcrtrau'n mehr auf den sogenannten Amorl
hab'n, kann cahna koan Mensch verübeln, und hat'n b'sunders
sein letzter, schlechter Stroach um scin'n guat'n Nama 'bracht.


Zur Kindcrcrzichung.
Aeltere Dame: „Welchen Arzt haben Sie für Ihre Kleine?"
Junge Frau (zärtlich über ihr Kind gebeugt): „Herrn Geheim-
*ath Müller!" — Aeltere Dame: „Was? Unsere erste
Autorität!! Das ist doch übertrieben, meine Liebe! Wer wird
denn Kinder so verwohnen!"

Hcrailsgewickelt. 147
Richter: .„Sie haben also, nachdem Sie, mit diesem Knüppel
unter dem Arm, die Dame hier um ein Almosen angegangen hatten,
dieselbe dadurch bedroht, daß Sie sagten: „Sic müssen sterben!"
Angeklagter: „Janz richtig — alleinick habe nich jesagt,
wann sie sterben muß, und sterben muß det Frauen-
zimmer.ja doch ooch 'mal!"

S c c l c n v c r w a n d t s ch a f t.


„Nun, liebe Cousine, was soll ich Dir denn eigentlich zu
Deinem Geburtstag schenken?" — „Nichts." — „Sonderbar,
daß wir Beide so ganz die gleiche Idee hatten!"

Bittere Wahrheit.
Herr: „Ich habe keine Mutter, keinen Vater mehr, und auch
meine Verwandten verloren!" — Dame: „O, das ist schlimm!
Haben Sie denn aber gar keine Verwandten mehr — sind sie denn alle
gestorben?" — Herr: „O nein, nicht alle — aber reich sind sie
geworden!"

Schmeichelhaft.
Dame: „. . Es wäre mir schon recht, wenn Sie durchblickcn
ließen, daß Sie die Neuigkeit von mir haben — nur dürfen Sie
es nicht direkt zugestehen!" — Herr: „Lassen Sie mich nur
machen — ich sage einfach: „die böse Welt sagt" — dann weiß
man die Quelle schon!" _

17
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Warum dö Deand'ln von Bertelsgaden dem sogenannten Amorl gar nimmer recht trau'n woll'n" "Seelenverwandtschaft"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Watter, Joseph
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Amor
Mann <Motiv>
Wolke
Balkon
Huhn <Motiv>
Wunsch
Dorf <Motiv>
Lachen <Motiv>
Bescheidenheit
Schadenfreude
Missverständnis <Motiv>
Frechheit
Cherub
Vereinbarung
Frage
Karikatur
Tabakspfeife
Frau <Motiv>
Cousin <Motiv>
Zither <Motiv>
Geburtstagsgeschenk
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 88.1888, Nr. 2230, S. 147
 
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