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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0049

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DER HYMETTOS.

thum der beste in Hellas gewesen sein soll, rührt wohl auch viel
davon her, dass er in der Nähe der Hauptstadt war, wo man alles
am vorzüglichsten haben wollte, es scheint sein Ruhm zum Thcil
mit zu den Siissigkeiten des herrschenden Athens gehört zu ha-
ben; jetzt ist wenigstens der Honig des Hymettos nicht mehr der
beste von Griechenland, er ist in andern Gegenden feiner und
aromatischer, z. B. auf vielen der Kykladen, besonders auf Sikino.

Der meiste Honig wird von dem Kloster Syriani nordöstlich
von Athen gewonnen und an den Erzbischof von Athen abgeliefert.
Wahrscheinlich haben die Hirten auch an andern Stellen des Hy-
mettos Bienenkörbe; der Honig vom Pentelikon wird noch zum
Hymettischen gerechnet. Es sollen in den letzten Jahren gegen
5000 Bienenkörbe Honig vom Hymettos geliefert haben.

Die Hauptnahrung der Hymettischen Bienen ist Satureia capi-
tata ( Saturei) , dann Lentiscus , Cistus , Salvia, Lavendel und
andere Kräuter. Ucbrigens ist der Hymettos sehr kahl, nur an
seinen Abhängen und in einigen Schluchten stellen wilde Oliven,
Myrthen, Lorbeer - und Oleanderstiäucher. Die Seekiefer (Pi-
nus maritima) stellt auf der Höhe sehr kriipplich ; in der Schlucht
südlich unter den Ilauptinarmorbriichen, bei dem Kloster findet
sie sich aber in hübschen kleinen Stämmen. Es wachsen ferner
auf dem Hymettos Hyazinthen, Amaryllis lutea, dnnkelviolctter
Crocus u. a. m.

In "den Schluchten und auf der Höhe des Hymettos giebt es
ziemlich viel Felsenliiihner; an den Abhängen einige Husen, viel
Schakale, weniger Wölfe.
 
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