Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0058

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PER PENTELTKON.

35

Es bleibt nun noch einiges über die früher erwähnte Höhle
zu sagen. Sie ist ziemlich gross und scheint durch Senkung eini-
ger Bänke entstanden zu sein. Sie liegt voll Schutt; in der küh-
len Grotte ist von den Alten wohl mancher Block Marmor behauen
worden. Im östlichsten Theile derselben sind Stufen eingehauen,
um bequem aufsteigen zu können ; an einem grossen Felsstiick ist
ein Loch hinein gearbeitet, um einen dünnen Balken hinein zu
stecken; es zeigt sich ein Stalactit wie eine Säule, hinter ihm
sind imFclsen Stellen ausgemeisselt, um Lampen darauf zu setzen.
Die hinterste Wand ist mit Tropfstein (Kalksinter) überflössen.
An der nördlichen Seite der Höhle geht ein Loch etwa ein Paar
Lr. tief hinab. Im südlichen Theile bei einem starken Stalactit
geht eine kleine Seitengrotte einige Schritt hinab , in welcher
unten etwa 2 Fuss tief frisches Wasser sich sammelt, was 12° B.
hatte, alles ist hier verräuchert von den Kienstiicken , bei deren
Flamme die Leute zuweilen Wasser holten.

In einigen Spalten im Marmor am Wege, neben der alten
Schleifbahn , nach dem grossen Bruch, hat sich stänglicher Kalk-
spath gebildet.

Die Aussicht vom Gipfel des Pentelikon, der nach 'Wood
Notice of Attika 3500 Fuss Höhe hat, ist umfassend, auf ihm
hatten die Athcnicnser ein Bild der Athene aufgestellt, damit sie
das ihr geheiligte Land übersehen könne. Man überblickt das
Schlachtfeld von Marathon und viele andre classische Punkte,
doch sind die Umrisse kahl und monoton, und bedürfen der Er-
innerung an die Vorzeit.

An der Ostscite des Pentelikon hält sich ein Budel von eini-
gen Hirschen auf und viele wilde Schweine, da dort das Gebirg
etwas bewachsen und wenig besucht ist.
 
Annotationen