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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0102

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DAS LAURIONGEBIRG.

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anheben, vermutlie ihn aber in der Camara dissenterina in
den Grubenbauen, auf deren Halden die Hirten den gelben
thonigen Eisenocker (Sil) zu holen pflegten, und werde mich
in dieser Ahnung wohl nicht täuschen.

Die Alten nannten das Laurische Erz gewöhnlich Silber-
erde, und auch jetzt nennen die Griechen jedes Mineralpro-
duet, in welchem sie Silber vermuthen, noch eben so. Auch
sollen theure Holzzufuhr und erliöhte Preise der Lebens-
mittel den Bergbau zum Erliegen gebracht haben. Unter
Solon kostete ein Medimnos Getreide (heinahe ein Berliner
Schefl'el) Eine Drachrae (5 Gr. 6 Pf.); bei Sokrates und Ari-
stophanes 2 bis 3 Dr. und unter Demosthenes 5 bis 6 Dr.
(1 Thlr. 3 Gr. bis 1 Thlr. 9 Gr.), und im letzten Zeitraum
stieg der Preis ohne andere besondern Theurung auf 18 Dr. (4
Thlr. 2 Gr.). Jetzt sind allerdings theures Arbeitslohn, Brenn-
material, Lebensmittel, Holz, Gezäh, Materialien zu Ofenbau,
Ab- und Zufuhr, Mangel an Wasser u. s. w. bedenkliche Dinge,
um einen verhauenen Bergbau mit geringhaltigem Erz wieder
aufzunehmen, es kann jedoch der Abbau der reichen von mir
dort nachgewiesenen Eisensteinablagerungen dem verwaisten,
verödeten Gebirg auch ohne Silber Leben geben und Gold
einbringen. Geschieht das eine oder das andere oder beides,
so wünsche icli aus ganzem Herzen Glück auf!
 
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