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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0173

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MISSOLONGHI.

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IMissolonghi liegt am Ende einer breiten Ebene am Hachen
Strande, wo, wie man vermuthet, einst Elaeos stand, jetzt
ist es seiner Lage und Hauptbeschäftigung nach ein Fischer-
ort. Man legte stets einen grossen Werth auf seinen Besitz,
da man es als den Schlüssel für Romelien und als besten
Uebergaugspunkt nach dem Peloponnes betrachtet. Es hat
keinen Hafen, sondern ist einige Meilen weit mit Schlamm
umgeben, die Schilfe ankern ein Paar Stunden davon entfernt
und geben Zeichen oder suchen mit dem Boote eines der
grossen Fahrzeuge mit flachem Boden auf; diese werden mit
Stangen in dem etwas tiefern Fahrwasser, oder oft auch
über die schlammigen Untiefen gestossen, sie haben auch ein
kleines Hülfssegel; durch sie werden die Schiffe aus- und
eingeladen. Meist gehen einige Stunden verloren, oft mehr,
ehe man abgeholt wird, die Barke muss dann besonders be-
zahlt werden (5 bis 6 Dr.).

Man kommt unterwegs bei einem verfallenen kleinen Ca-
stell Wasilädes, auf einem kleinen Stückchen trocknen Landes
vorbei. Die schlammige Wasserfläche, in welcher sich viele
Fische aufhalten, war mit Tausenden von Pfeiffcnten und
vielen schwarzen kleinen Scharben (Pelecanus Carbo) be-
deckt, auch ein grosser röthlichweisser Pelikan (P. Onocro-
talus) mit rothem Schnabel ruderte stolz im Schlamm. In
der Reihe der Jahrhunderte wird Missolonghi einst von trock-
nem Lande umgeben werden.
 
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