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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0203

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DURCH Dlli KL1SURA

werk mit qinem Heiligenbilde, ei» Mann in einer Kaputze,
mit langem Barte stand daran geleimt; ein Paar meiner Leute
gingen hin und legten jeder ein Kupferstuck auf das Ge-
mäuer. Der Mann sah wie ein Räuber aus, war früher Soldat
und will nun seine Sünden büssen, nur ein wenig Biodt ge-
messen, schwach werden und sterben, aber der Tod will ihn
nicht, er bleibt stark. Er bekam in diesem Frühjahre viel
Schläge von den Rebellen, die Geld von ihm verlangten.

Wenige gut bewaffnete Leute können an den meisten
Stellen verhindern, diesen Engpass zu durchziehen. Räuber
trieben sonst hier schreckliches Unwesen und stets wurden
Leute gemordet, jetzt kann man ihn ruhig passiren. Dieser
Engpass ist etwa ^ St. lang und sehr romantisch zwischen
hohen steilen Kalkfelsen. Die Schlucht ist reichlich mit Bäu-
men und Sträuchern bewachsen. Von Missolonghi aus war
mir ein Unteroffizier und 10 Mann leichter Soldaten zur Be-
gleitung gegeben; anfangs liefen sie weit voraus, aber am
Eingang in die Klisüra blieben sie ganz zurück, nur 3 Mann,
die ich mir im Scherz zu meinen Palikaren erwählt hatte,
blieben treulich bei mir. Am Ausgange des Engpasses wendet
sich der Weg, nachdem er steil aufwärts geführt hat, links.
Es stehen hier Eichen, man kommt an einen Wachtposten
von 10 Mann, ich musste hier einige andere leichte Soldaten
mitnehmen.

Ueber dem Kalk mit der Ilöhlenbildung, der mit dem
untern dichtem, in Bänken gelagerten derselbe ist, nur dass
er höher, structurlos, weniger rein und dicht sich zeigt, liegt
h. 7. streichend dünn geschichteter, graugelber, sehr thoniger
Kalkmergel.

Wrachöri (gewöhnlich Vrachori geschrieben) ist nicht
fern, man sieht es bald gegenüber am Gebirge liegen, aber
dazwischen befindet sich Sumpf und See und man muss daher
einen grossen Umweg machen. Der Weg wendet sich östlich;
nach ungefähr % St. erreichten wir den ersten Chan (siehe
früher S. 133.), eine Schilfhütte, zogen aber noch \ St. wei-
ter zum zweiten Chan, wo abermals ein Wachposten von 10
 
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