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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0226

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BEI GARDIKE.

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und so erst wurde man auf das \ Lr. mächtige zu Tage aus-
stellende Flötz aufmerksam. Wo das Flötz ausgebrannt
ist, war es noch warm und roch stark vitriolisch; es zeigte
sich an dieser Stelle roth gebranntes Gestein und einige po-
röse leichte Schlacken. Ueberall hatte sich etwas Eisenvitriol
in kleinen Parthieen auf den Spalten und Sprüngen abgesetzt.
Hier war vom Flötze nichts mehr zu sehen, ich liess es da-
her einige Lr. weiter oberhalb aufschürfen, wo es sich noch
unversehrt zeigte, obgleich es so nahe geglüht hatte, woran
die schwere Entzündlichkeit der Kohle Schuld ist. Die Erd-
und Geröll-Bedeckung in der Wasserriese ist 2 bis 3 L., wei-
ter östlich, wo sich das Flötz hebt, 5 bis 6 Lr. mächtig.
Die Gerölle sind klein, rund und liegen in rother tlioniger
Erde. Ich liess das Flötz anhauen, bis es einen vollen Durch-
schnitt zeigte; zu oberst liegt 15 bis 18 Zoll stark dünn?
schiefrige Braunkohle, die kaum zum Glühen zu bringen, und
wenn sie durchgeglüht worden ist, eine schuppige graue Thon-
masse hinterlässt; darunter liegt eine 9 bis 10 Zoll starke
Lage grauer Thon, der plastisch aber sehr leichtflüssig ist;
unter ihm kommt 6 bis 8 Zoll mächtig dichte Braunkohle,
in grossen Stücken, die auf den Ablösungen ganz mit röth-
lichgelbem Eisenocher überzogen ist; auch sie ist schwer zum
Glühen zu bringen, flammt gar nicht, und hinterlässt eine
dem Stück gleich grosse, grau und roth gebrannte, thonige
Masse. Unter den Kohlen liegt eine 8 bis 9 Zoll starke Lage
Thon, der sehr fett, plastisch und leichtflüssig ist; unter die-
ser Lage zeigt sich gelber sandiger Thon, der viel kleine
Gesteinstücke, auch von dichtem Kalkstein enthält.

Ich liess aus der Wasserriese trocknes Holz sammeln und
ein Feuer anzünden, welches mit den gewonnenen Kohlen be-
legt wurde, aber es bedurfte mehr Holz, als Kohlen darauf
lagen, um sie nur zum Glühen zu bringen. Von diesen Koh-
len, die mir sogar verborgen gehalten worden waren, war viel
gesprochen und geschrieben, aber es sind leider die Berichte
besser als die Kohlen selbst.
 
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