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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0234

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DIE WARMEN QUELLEN DER THERMOPYLEN.

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gemauerte Gefluder der ersten Mühle ist völlig mit solchem
Sinter überzogen, so dass das Mauerwerk oben einige Zoll,
unten l£ Fuss dick übersintert ist. Neben dieser Mühle
quillt unterhalb auch Wasser hervor, es ist nicht merklich
warm, und scheint nur unter dem Sinter-Absatz herabgesi-
ckertes ausgekühltes Wasser zu sein, was hier Abfluss findet.

Ehe ich diese Quellen verlasse, ist noch zu bemerken,
wie sich hier in einer kleinen Erstreckung unterirdische Thä-
tigkeit entwickelt.

Die warmen Quellen ziehen sich in grader Linie von
Westen nach Osten. Es sind deren 3 Gruppen:

1) Die Quellen bei Patradschik.

2) Die an den Thermopylen.

3) Die heissesten bei Lipso (Aedepsos) auf Euböa.

Die letztern müssen dem Sitz der unterirdischen Hitze
am nächsten sein (sie werden in der Folge näher beschrie-
ben werden).

Wenig nördlich von der Linie der heissen Quellen wird
kaltes salzigbittres Meerwasser heftig und reichlich emporgetrie-
ben, wahrscheinlich nach der dabei gegebenen Erklärung (S.199.)
durch eine unterirdische Quelle, oder treiben vielleicht gespannt
stellende unterirdische vulkanische Dämpfe Meerwasser empor,
wie bei den Rheitoi. Wer dringt in's Innere der Natur.

Endlich ist noch die sich von der Linie der warmen
Quellen nicht weit entfernt, beinahe parallel nördlich vorzie-
hende Reihe Serpciitinkuppen hier wieder in Erinnerung zu
bringen. Auch in der Richtung der warmen Quellen östlich
von den Thermopylen fand ich 2mal Serpentin; ob er sich
nach Patradschik hin findet, ist mir nicht bekannt.

Der Eng-Pass des Leonidas.

Nahe bei dem östlichen Abfluss der warmen Quellen der
Thermopylen zieht sicli ein niedriges, einige Klafter hohes
Bergjoch vor, so dass nordöstlich nur Platz ist für einen
schmalen, ein Paar Fuss breiten Mühlgraben und einen Fuss-

Erster Theil. 14
 
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