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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0272

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SOPHIKO.

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steine sehr steil bergauf und dann eben fort nach Söphlko.
Dieses Dorf liegt freundlich am flachen Abhänge eines da-
hinter aufsteigenden Kalkberges; auch die Bewohner waren
freundlich, es sind lauter Wlachen.

Das flache Gebirgsfhal, welches dieses Dorf dominirt, ist
wie gewöhnlich mit Gerollen hoch ausgefüllt, die man am
besten in einer nahen tiefen Wasserschlucht sehen kann, das
Land ist daher trocken, da alles Wasser sich schnell in die
Gerolle zieht. In diesen Gerölleil zu bohren ist keine Hoff-
nung Wasser zu bekommen, aber am Abhänge, an welchem
das Dorf liegt, könnte eher ein Versuch gemacht werden, der
bald beendigt sein würde; denn wenn man hier nicht bei 10 Lr.
Wasser bekäme, so ist dann wenig Hoffnung mehr, erst 1")
bis 20 Lr. tiefer kann man auf Scliichtungskliifte kommen
und da vielleicht Wasser erbohren. Bei dem Dorfe befindet
sich ein alfgriechischer Brunnen; er ist durch Kalkconglomerat
gehauen, in welchem bei ein Paar Klafter Tiefe ein flacher
Baum sich zur Seite zieht, aus welchem etwas Wasser sin-
tert und sich im Brunnen sammelt, doch zu wenig für das
Dorf. Wenri man in diesem Conglomerat bis auf die Grenze
mit dem Kalkgebirg (was ein weisses Bohrmehl geben wird)
nicht Wasser findet, so sind die Bohrversuche einzustellen;
der Bohr muss stets mit einer Fangvorrichtung versehen sein,
da sicli im Conglomerat häufig flache Höhlen finden.

Der Wegwendet sich von hier südlich, das kleine offene
Gebirgslhal ist zicmlicli freundlich. Der hiesige Kalkstein ist
dient, hin und wieder etwas krystallinisch körnig; mau kann
eine Schichtung in Bänken h. 10. und 20° bis 30° Fall in S.
W. hemerken. Der zu Tage ausstehende Kalkstein hat eine
Menge kleine Höhlungen, deren wolilgerundetc Seitenwände
ebene, fast glatte Oberflächen haben, als wären sie vom
Meere ausgewaschen (dieses wiederholt sich hei diesem Kalk
überall, auf den Kalkgebirgen am Kopais-See, aul'Skopelo u.
s. w.), er ist daher sehr zackig, dabei glatt, wie aller dich-
ter Kalkstein und bildet solchergestalt stets den schlimmsten
 
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