Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0284

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
METHANA.

259

dieser Seite aus conglutinirten Tracliitstückcn und dergleichen
grössern Blöcken, die wie die Stücke auf einer Halde abge-
stürzt liegen und daher bei der geringsten Erderschüttcrung
zu rollen anfangen. Mehr nördlich sind die Abhänge des Ge-
birges sänftig und bebaut.

Bei Ajio Theodore-., einer kleinen weissen Kapelle, sieht
man Weingärten und viel Olivenbäume. Hier ist aus Trachit-
blöcken ein kleiner Molo gebildet, hinter welchem sich Bar-
ken vor dem Wellenschlag verbergen können. Von da an
zeigt sich wieder überall viel abgerolltes Gebirg. Weiter
an der Küste hin gelangt man zu einer zweiten kleinen Ka-
pelle Ajio Georgi (dem Cap Perdlka der Insel Aeglna gegen-
über); etwa ^ St. Weges von hier kommt, fast im Niveau
des Meeres, unter den abgestürzten Trachitblöcken eine warme
Quelle hervor, sie hat 28.^° R., ist stark salzig und setzt viel
Schwefelhydrat ab; sie liegt ungefähr in der Mitte derNord-
seite der Halbinsel unterhalb des kleinen Dorfes Käto-Muska.
Sic liesse sich leicht wieder zum Bad erweitern. Nahe über
dieser Quelle ist am Gebirg die Hintermauer eines Gebäudes,
wahrscheinlich zum Behuf der Badenden, zu sehen; sie hat
3 Abtheilungen und ist aus rothbraunen Tracliitstückcn mit
sehr guten Mörtel- und Ziegelstücken dazwischen aufgemauert.
Ungefähr 10 Minuten westlich von dieser Quelle findet man
ein gemauertes Gewölbe auf dem Abhänge über dem Meer,
es ist voll Steine geworfen; auch hier kam wohl warmes
Wasser oder Dämpfe hervor, denn ein gewöhnliches warmes
Bad konnte es nicht sein, da es hier an süssem Wasser fehlt.

Von dieser Quelle schreibt Pausanias II. 34. 2.: „Von
„der kleinen Stadt Methunä etwa 30 Stadien weit sind warme
„Bäder. Unter dem makedonischen Könige Antigonos, De-
„metrios Sohne, soll sich zuerst das Wasser gezeigt haben,
„doch nicht sogleich, sondern es sei erst viel Feuer aus der
„Erde aufgeflammt, und nachdem dieses erloschen, sei das
„Wasser gequollen, was auch jetzt noch hervordringt, warm
„und gewaltig salzig. Wenn man sich dort badet, hat man
„in der Nähe kein kaltes Wasser, darf sicli auch nicht ohne

17*
 
Annotationen