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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0292

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DIE TAUCHER.

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über 5 Klafter tief sein, um die Schwämme noch von oben
sehen zu können. Die Taucher nach Perlenmuscheln müssen
in grössere Tiefen hinab. Ich will versuchen, die Art und
Weise der Taucher nach Schwämmen und die allen Tauchern
im Meere drohenden Gefahren zu schildern, doch zuvor habe
ich noch einige Erläuterungen vorauszuschicken.

«) die Taucher suchen oft nach grossen Meerschuecken,
z. B. Buccinum Tritonium, das Tritonshorn, was im mittel-
ländischen Meere häufig ist, u. a. m., um ihre Gehäuse für
Sammlungen oder auch als Zierden auf Kamine zu verkaufen.
Das Fleisch der Meerschnecken ist wohlschmeckend und
sehr nahrhaft. Sie halten sich meistens in den durch über-
einandergestürzte Felsenstücke an den Küsten und Felsen-
riefeii gebildeten Höhlen auf.

ß) Auch grosse zweischaalige Muscheln können den Tau-
chern gefährlich werden, z. B. Chama Gigas, die lliesen-
muschel, die grösste bekannte Conchylie, ihre Schaalen wer-
den über 500 Pfund schwer und ihr Fleisch wiegt bis zu
30 Pfund; sie lebt in dem Meere von Ostindien. Welche un-
geheure Kraft sie hat, wenn sie, durch etwas gereizt, die
Schaalen schliesst, kann man an einer noch lebenden Auster
abnehmen, sie würde Hände und Füsse zerquetschen und zu-
gleich festhalten. Ferner Chama Grypho'ides u. a. m. Meh-
rere der grössern Muscheln, z. B. Austerarten, Mytilus u. s. w.,
setzen sich an den Felsen sehr fest und können nur schwer
davon getrennt werden. Zwei Personen erzählten mir, dass
sie in den vorhin erwähnten Felsenhöhlen, von sich schliessen-
den Muscheln, bei den schwimmenden Haaren wären festge-
halten worden und sich nur mit aller Kraft hätten losreissen
oder mit dem Messer befreien können.

y) Wie gefahrvoll die grösste Art der Sepien ist, ist nicht
allgemein bekannt, ich werde sie daher hier beschreiben.
Sepia octopodia, L. S. octopus, neugr. Supiäh okto-
podi, der Polyp der Alten. Er ist im mittelländischen
Meere häufig, ]lat 8 Fangarme, die an den griechischen Küsten
gewöhnlich nur 12 bis 18 Zoll lang sind, weil sie schon jung
 
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