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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0344

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DAS EUROTAS - THAL.

317

lich niclit weit vom Wege zeigt sicli in dem Kalkstein eine
Einlagerung von Brauneisenstein mit Eisenglanzschnürchen durch-
setzt, sie würde eine kleine Benutzung gewähren und für
diese geringe Quantität könnten die Eichen verbraucht werden,
welche jene zum Anbau so herrlichen sänftigen Glimmerschie-
ferberge nördlich und nordöstlich von Kollnaes bedecken, von
denen ich vorhin gesprochen habe, sie würden auf diese
Weise ohne Kosten zur Kultur vorbereitet werden. Holzar-
ten können noch genug an den steilern Abhängen, Schluchten,
engen Thälern, welche diese Berge umgeben, erzogen werden.

Wir übernachteten in Kastanea, einem hoch am Tajgetos,
etwas zur Seite des Weges westlich liegenden Dorfe. Es giebt
hier schönes frisches Wasser; man nahm uns unwillig auf.

27sten Aug. Jetzt tritt der Tayge'tos anf, je weiter
man südlich an dieser mächtigen Gebirgskette reist, desto ro-
mantischer zeigt sie sich, es öffnen sich einzelne Schweitzer-
ansichten, holte schroffe Kalkfelsen erheben ibre kahlen,
weissen Häupter zum schönen blauen Himmel, oft zieht sich
Nadelholz hoch hinauf und bildet kleine dunkle Bestände. So
ist der mittelste höchste Gebirgsrücken, der sich Kuppe an
Kuppe gereiht bis zur höchsten Spitze, dem sog. Eliasberg,
hinzieht, welcher eine Höhe von 2409 Metres erreicht, und dann
weniger hoch und steil bis an die südlichste Spitze von Mo-
rea fortsetzt. Vor dieser kuppigen hohen Felsenkctte zieht
sich östlicli ein oft durch schroffe Schluchten durchbrochener
niedrigerer Gebirgsrücken, eben so wie die Hauptkette von
N. nach S. hin. Er ist meist mit etwas Laubholz bedeckt.
A'-x dem hohen Gebirgsrücken kommen eine Menge herr-
liche Quellen. E*» wo der Weg von KastanPa herabgellt in
das Eurötas-Thal, fand ich im Wege ein Stück reichen
dichten Brauneisenstein, es zeigte sich aber auf der daneben
befindlichen Kalkkuppe keine Einlagerung.

Das freudig grünende Thal des Eurötas überrascht sehr
und der kleine Fluss mit seinem reinen, klaren Wasser ist
erfreulich zu sehen, seit zwei Jahren hatte ich nicht ein
ähnliches Flüsschen gesehen. Der Kephissos bei Athen ist nur
 
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