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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0356

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UEI KROKEÄ.

329

bewahrt, an das nahe Meer geschafft und nach einer günsti-
gen Stelle gebracht werden, wo es dann weiter verarbeitet
wird.

Ich habe in Vorschlag gebracht, am Piräeiis ein Berg-
inagazin zu erbauen, darinn alle Mineralproductc Griechen-
land'« aufzubewahren, zu zeigen und Proben abzulassen, um
sie auf diese Weise im Auslande am schnellsten bekannt zu
machen; in diesem Magazine müssen dann auch von diesem
schönen Porphyr geschnittene, gedrehte und polirte Probe-
stücke ausgestellt werden, so erfolgen vielleicht grössere Be-
stellungen, die Veranlassung geben können, einen Bau auf
diesen Porphyr zu eröffnen.

Ich sagte in der Beschreibung dieses Porphyr's, dass
grössere Stücke sehr selten sind, ein solches besitzt das Au-
gusteum, d. i. die Königl. Antikensammlung zu Dresden; in
dieser befinden sich 2 Vasen, im Catalog aus Serpentino verde
antico aufgeführt, wie man diesen Porphyr früher nannte.

Nro. 389 hat die Form einer bauchigen Urne, sie ist
aus dem Porphyr mit dunkellaucligriiner Masse gedreht und
aus 3 Stücken zusammengesetzt. Der Fuss zeigt etwas schmä-
lere Labrador-Feldspath-Krystalle wie gewöhnlich; der mitt-
lere bauchige Theil hat etwa 13 Zoll Durchmesser bei 12 Zoll
Höhe, in ihm ist der Deckel 1 Zoll tief eingesenkt, dann ist
noch 1J, Zoll tiefer Raum ausgearbeitet, in dessen Mitte sich
ein mit Blei eingegossnes eisernes Oehr befindet, es hindert
den Deckel nicht; wozu es diente, ist nicht wohl zu bestim-
men, es scheint, als sei daran das Mittelstück einmal als Ku-
gel aufgehangen gewesen.

Nro. 393 aus einer heilem Varietät dieses Porphyrs mit
schmälern Feldspathkrystallen, ist auch aus 3 Stücken zu-
sammengesetzt, das mittle Stück ist mit sog. Muschelschnitt
umgeben. Diese Vase ist wohl neuerer Bearbeitung. Unter
dem scharf eingesenkten Deckel befindet sich über 2 Zoll tief
ausgearbeiteter leerer Baum.

Das Mittelstück der Vase Nro. 389 gehört gewiss zu den
grössten, welche gefunden wurden, darum war es auch nach
 
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