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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0379

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UMGEGEND VON KALAMÄTA.

wohl übertreffen würde. Auch die grosse Aloe (Agave ameri-
cana) und Thymian in dicken Büschen wachsen hei Kalamäta.

Eine halbe Stunde von Kalamäta nördlich zeigt sich auf
der rechten Seite des Weges nach dem Dorf Aspero - Chonia
unter einem kleinen einige Klafter hohen Erdrücken eine gelbe
sandig-thonige Ablagerung; sie enthält viel kleine weisse Glim-
merschüppchen und giebt für feinen Guss einen trefflichen
Formsand, wird auch bereits von den Gelbgiessern benutzt.
Er enthält nicht so viel Thon, um plastisch zu sein, nimmt die
feinsten Eindrücke an, brennt sich im Feuer röthlich, ist
ziemlich strengflüssig, sintert erst in der Weissglühhitze an
den Kanten zu einem schwärzlichen Glas. Es muss vorsichtig,
um die gleichförmige Ablagerung nicht zu verunreinigen, Ab-
raum getrieben werden, man kann dann die für jenen Zweck
hinreichende Quantität gewinnen. Jetzt sind blos ein Paar
Löcher hineingewühlt. Er könnte auch dienen leichtflüssige Thon-
arten strengflüssiger zu machen und bei seiner Feinheit und
Gleichförmigkeit doch zur feinsten Verarbeitung tauglich zu
erhalten.

Der Major Feder kam ein Paar Tage nach meiner An-
kunft in Geschäften nach Kalamäta; er hatte erfahren, ober-
halb Fourtsälä sei vor einigen Jahren Gold gefunden worden,
und war so gefällig, mich dahin zu begleiten.

Der Flusssand in der grossen bei Fourtsälä aus dem Ge-
birg kommenden Wasserricse enthält ein wenig Magneteisen-
sand, wie gewöhnlich. Der Demarch sagte: es sei weiter
oberhalb bei De'lemmi auf den Feldern einmal etwas Gold ge-
funden worden. Wir ritten auch dahin, aber nach langem
Rath ergab sich, dass etwas der Art in den dortigen aufge-
schwemmten kalkmergligen Hügeln nicht bekannt war. Ich
zeigte Schwefelkies vor, doch auch so etwas hatte niemand
gesehen; wahrscheinlich fand man auf dem Felde einmal et-
was von Gold aus einem alten Grabe, was man uns jetzt auf
keinen Fall gezeigt haben würde. Der Geistliche kam und
sagte: er kenne einen Platz, wo man eine gute Erde gefun-
den habe. Ich erinnere, was ich schon früher bemerkte, dass
 
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