LITHOGRAPHISCH« KALKSTEINE.
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Schon Pausanias rühmte die mächtigen Befestigungsmauern von
Messene IV. 31. 5. Zu seiner Zeit hatte sie noch grosse
Tempel und Denkmäler, sie sind alle vernichtet, mir von den
starken Befestigungen findet man noch die beschriebenen Ue-
berreste.
Lithographische Kalksteine.
Den nächsten Tag zogen wir in der messe'nischen Ebene
weiter nördlich, hier streckt sicli vom hohen Lvkaeosgebirge
ein Gebirgsjoch vor, welches nach der Ebene zu in niedrigen
Kalkbergen endigt, zwischen diesen liegt das kleine Dorf Kon-
stantino-us, was noch zur Eparchie Kalamäta gehört. Die
Häuser sind mit Kalkstein-Platten bedeckt, welche die Dauern
da und dort hervorholen, ohne einen bestimmten Bruch zuha-
ben. Dieser Kalkstein kommt theils ganz nah' am Dorf öst-
lich, tlieils über der da befindlichen Wasserriese am nördli-
chen Theil des Hügels, dicht an dem darüber führenden Wege
vor; er fällt ungefähr 20° in S. 0., nur ein Paar Bänke ent-
halten Platten von der erforderlichen Dicke, die andern sind
aber mehr als Fuss dick. Dieser Kalkstein ist gelblich-weiss,
dicht, fein im Korn, hart, und lässt sicli graviren, aber lei-
der hält es schwer, fehlerfreie Platten von einiger Grösse zu
bekommen, überdiess ist er mit, durch die Lonne bemerkba-
ren Quarzkörnchen, auch Glimmerschüppchen durchwachsen
und eine Unzahl zarter Kalkspathadern setzen parallel neben-
einander quer durch die Bänke; ausser diesen kleinen Eigen-
heiten der Masse, ist sie durch häufige, wahre Fissuren, wie
die INäthe eines Schädels, durchsetzt, seltener mit 1 Linie star-
ken Kalkspathadern, welche am nachtheiligsten sind. Aus den
dickern Bänken könnten allenfalls noch die reinem Platten ge-
schnitten werden, was freilich einige Unkosten verursachen
wird, es kann aber dann hier der Bedarf an Platten zum gra-
viren (radiren) im Inlande gewonnen werden6). Für autogra-
Anmerkuiig G.) Von den Kalkplattea in Konstantino-us gab mir die
erste Nachricht Hr. Köhlmahn', der als Junker auf dem Durchmärsche
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Schon Pausanias rühmte die mächtigen Befestigungsmauern von
Messene IV. 31. 5. Zu seiner Zeit hatte sie noch grosse
Tempel und Denkmäler, sie sind alle vernichtet, mir von den
starken Befestigungen findet man noch die beschriebenen Ue-
berreste.
Lithographische Kalksteine.
Den nächsten Tag zogen wir in der messe'nischen Ebene
weiter nördlich, hier streckt sicli vom hohen Lvkaeosgebirge
ein Gebirgsjoch vor, welches nach der Ebene zu in niedrigen
Kalkbergen endigt, zwischen diesen liegt das kleine Dorf Kon-
stantino-us, was noch zur Eparchie Kalamäta gehört. Die
Häuser sind mit Kalkstein-Platten bedeckt, welche die Dauern
da und dort hervorholen, ohne einen bestimmten Bruch zuha-
ben. Dieser Kalkstein kommt theils ganz nah' am Dorf öst-
lich, tlieils über der da befindlichen Wasserriese am nördli-
chen Theil des Hügels, dicht an dem darüber führenden Wege
vor; er fällt ungefähr 20° in S. 0., nur ein Paar Bänke ent-
halten Platten von der erforderlichen Dicke, die andern sind
aber mehr als Fuss dick. Dieser Kalkstein ist gelblich-weiss,
dicht, fein im Korn, hart, und lässt sicli graviren, aber lei-
der hält es schwer, fehlerfreie Platten von einiger Grösse zu
bekommen, überdiess ist er mit, durch die Lonne bemerkba-
ren Quarzkörnchen, auch Glimmerschüppchen durchwachsen
und eine Unzahl zarter Kalkspathadern setzen parallel neben-
einander quer durch die Bänke; ausser diesen kleinen Eigen-
heiten der Masse, ist sie durch häufige, wahre Fissuren, wie
die INäthe eines Schädels, durchsetzt, seltener mit 1 Linie star-
ken Kalkspathadern, welche am nachtheiligsten sind. Aus den
dickern Bänken könnten allenfalls noch die reinem Platten ge-
schnitten werden, was freilich einige Unkosten verursachen
wird, es kann aber dann hier der Bedarf an Platten zum gra-
viren (radiren) im Inlande gewonnen werden6). Für autogra-
Anmerkuiig G.) Von den Kalkplattea in Konstantino-us gab mir die
erste Nachricht Hr. Köhlmahn', der als Junker auf dem Durchmärsche