Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0400

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DIE BRAUNKOHLEN BEI LONGO KREMISMENNO. 371

zeigen Schichtung unter 50° gegen West. Auf den Abson-
derungen und auch im Innern dieser Stücke finden sich eine
Menge Blätter, ähnlich denen von Weiden, Ahorn n. s. w.
Von Conchylien bemerkte ich in diesem Mergel keine Spur.
Er enthält keine Ueberreste von Infusorien. Dieser härtere
Mergel ist sehr rein in seiner Masse, er greift pulvcrisirt
Messing, Kupfer u. a. sehr gut an; der feine erdige Kalk-
mergel aus Akarnanien, dessen ich früher erwähnte, dient
hingegen zur feinem Politur.

Das Wasser hat nun, wie ich schon früher bemerkte, den
erdigen Kalkniergel immer tiefer und tiefer ausgespült und
zu unterst ein Kohlenflötz bloss gelegt und zerrissen, was vor
3 Jahren sich beim Zutritt der Luft selbst entzündete und
beinahe 2 Jahr brannte. Der darüber liegende Mergel ist
roth gebrannt, der nächste aber in eine sehr poröse, leichte,
schwarze Schlacke verwandelt. Das Ausbeissen des mulden-
förmig eingelagerten Kohlenflötzes zeigt sich zu beiden Seiten
der Thalschlucht, fast im tiefsten Punkte derselben; an der
nördlichen Seite ist das nächste neben der Schlucht ausge-
brannt, das übrige durch abgesunkenen Mergel bedeckt, aber
an der Südseite beisst es noch unzerstört, wenige Klafter vom
ausgebrannten entfernt, aus; ich Hess es hier aufschürfen; es
ist ungefähr 27 Zoll mächtig.

Vom Dach an gerechnet, bricht 13 bis 16 Zoll stark
dünnschiefrige mit grauen Letten so durchdrungene Braunkohle,
dass sie nur Brandschiefer zu nennen ist; dieser hinterlässt,
nachdem er ausgeglüht hat, eine gelbliche, thonige Masse,
von der Gestalt, welche das Stück vorher hatte; darunter
liegen, 6 bis 7 Zoll stark, ziemlich gute, im Bruch wachs-
glänzende Braunkohlen.

Linter dem Flötz liegt grauer Letten. Ueber dem Flötz
fanden sich im Mergel einige nierenförmige Stücke Thonei-
senstein, die mit einer ochrigen Rinde umgeben sind.

Dieses mit den hiesigen Süsswasser-Formazionen verbun-
dene Vorkommen werde ich später noch an 3 Punkten nach-
weisen.

24*
 
Annotationen