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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0402

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AJNGOULINITZA.

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diger Kalkmergel aufgelagert, er ist aber voller Sandkörner.
Der Weg von Platiäna geht abwärts in ein waldiges Thal,
anfangs Laubholz, weiterhin Kiefern. Zu oberst zeigt sich
eine starke Bank Conglomeratsandstein, welche eine Menge
Muscheln, ganz ähnlich dem Cardium rusticum, selten mit
der kalkigen Schale, meist als Steinkerne enthält. Einige
Lr. unter dieser Bank befindet sich eine thonige Sandschicht,
ganz voll von calcinirten Muschelschalen, auch enthält sie
Austerschalen noch mit Perlmutterglanz. Mittags kamen wir
nach einem Dorf Krestena; von hieraus kommt man bald aus
den aufgeschwemmten Hügeln hinaus, in geringer Ferne sieht
man das Meer und nahe am Strande zieht sich ein langer
Streif stehendes Wasser hin, der über Stunde breit und
zwei Stunden lang ist; dergleichen Streifen stehendes Was-
ser ziehen sich von einander getrennt, noch weit südlich und
nördlich über Pyrgos hinaus, längs dem Strande hin, in einer
Erstreckung von wenigstens 4 deutschen Meilen. Das nächste
und grösste s'tehende Wasser nennt man die Fischereien von
Angoulinitza. Auf einer Sandbank darinn sassen gegen 40
grosse Pelikane. Der Weg führt am Fuss der steil abge-
stürzten Sand- und Geröllauflagerungen, deren Schichten
schwach gegen Osten geneigt sind, hin. Zum Abend gelang-
ten wir nach Angoulinitza, wo uns die Leute nicht eben
gutartig vorkamen. Von hier nach Pyrgos rechnet man etwa
1}2 St. Weges.

Anfangs kommt man durch eine grosse Ebene, mit lau-
ter Weingärten, voll süsser, köstlicher Weintrauben. Nach
St. gelangt man an den Alpheios.
 
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