NACH DEM STYX.
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die er auf einer eisernen Schale (Tigän) in Butter röstete,
sie schmeckten ziemlich gut und zart.
Erst im Dunkeln erreichten wir das Dorf Anastasöwa,
was, wo das Thal sich schliesst, am Abhänge des Gebirges
freundlich von Kastanienbäumen umgeben liegt. Die Kastanien
waren reif, sie fielen ab und wurden abgeschlagen, sind aber
klein und nicht gut. Der Besitzer des Hauses, in welchem
ich übernachtete, brachte neuen, säuerlichen Wein.
Hier und auf der andern Seite nach Kaläwrlta zu . war
das Klima kühl, die Lage ist hoch und zwischen waldigen
Bergen. Obst würde gewiss gut gedeihen, es könnte frisch
und getrocknet einen einträglichen Artikel bilden.
^Tten Oct. Von Anastasöwa geht es steil den Berg auf-
wärts, es regnete, der Boden war lehmig und glitscherig.
Der Weg wendet sich am steilen Bergabhange um den Berg
herum. Ueber der engen Thalschlucht liegt am Gegengebirge
wie eine Citadelle ein stattliches Kloster des heil. Theodoros,
in welchem gegen 30 Mönche sich befinden. Das rothe eisen-
kieselige Gestein steht zu Tage. Die Gebirgsabhänge sind
immer noch bewaldet, meist Eichen, auch sah ich ein Paar
mittelgrosse Stämmehen IIopfen-Bnche. Der Weg ist langweilig
und nur zuweilen belebt ein Nusshäher die Bäume. Wir ka-
men wieder herab in ein fruchtbares Thal, in welchem ein
kleines Dorf Syrbani liegt. Man hielt eben in den unter
dem Dorf befindlichen Weingärten Lese, aber die Trauben
waren noch etwas säuerlich und sind es hier alle Jahre.
Weiter hinab in dem geöffneten fruchtbaren Tliale war alles
mit Mais bebaut; die Bauern errichteten aus dicht belaubten
Eichenzweigen Hütten, um die, die nächsten Tage eingesam-
melten Kolben darinn aufzuschütten und vor Regen zu schützen;
bis zur nächsten Ernte werden die dürren Zweige nach Bedarf
verbrannt und wieder neue Hütten gebaut. In diesem Thale
standen mehrere wilde Birnbäume, an welchen sich einige
Grünspechte zeigten. Die Landbewohner sahen elend und
recht arm aus, auch waren sie nichts weniger als wohlgebildet
obgleich in Arkadien geboren. Das Thal öffnet sicli immer
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die er auf einer eisernen Schale (Tigän) in Butter röstete,
sie schmeckten ziemlich gut und zart.
Erst im Dunkeln erreichten wir das Dorf Anastasöwa,
was, wo das Thal sich schliesst, am Abhänge des Gebirges
freundlich von Kastanienbäumen umgeben liegt. Die Kastanien
waren reif, sie fielen ab und wurden abgeschlagen, sind aber
klein und nicht gut. Der Besitzer des Hauses, in welchem
ich übernachtete, brachte neuen, säuerlichen Wein.
Hier und auf der andern Seite nach Kaläwrlta zu . war
das Klima kühl, die Lage ist hoch und zwischen waldigen
Bergen. Obst würde gewiss gut gedeihen, es könnte frisch
und getrocknet einen einträglichen Artikel bilden.
^Tten Oct. Von Anastasöwa geht es steil den Berg auf-
wärts, es regnete, der Boden war lehmig und glitscherig.
Der Weg wendet sich am steilen Bergabhange um den Berg
herum. Ueber der engen Thalschlucht liegt am Gegengebirge
wie eine Citadelle ein stattliches Kloster des heil. Theodoros,
in welchem gegen 30 Mönche sich befinden. Das rothe eisen-
kieselige Gestein steht zu Tage. Die Gebirgsabhänge sind
immer noch bewaldet, meist Eichen, auch sah ich ein Paar
mittelgrosse Stämmehen IIopfen-Bnche. Der Weg ist langweilig
und nur zuweilen belebt ein Nusshäher die Bäume. Wir ka-
men wieder herab in ein fruchtbares Thal, in welchem ein
kleines Dorf Syrbani liegt. Man hielt eben in den unter
dem Dorf befindlichen Weingärten Lese, aber die Trauben
waren noch etwas säuerlich und sind es hier alle Jahre.
Weiter hinab in dem geöffneten fruchtbaren Tliale war alles
mit Mais bebaut; die Bauern errichteten aus dicht belaubten
Eichenzweigen Hütten, um die, die nächsten Tage eingesam-
melten Kolben darinn aufzuschütten und vor Regen zu schützen;
bis zur nächsten Ernte werden die dürren Zweige nach Bedarf
verbrannt und wieder neue Hütten gebaut. In diesem Thale
standen mehrere wilde Birnbäume, an welchen sich einige
Grünspechte zeigten. Die Landbewohner sahen elend und
recht arm aus, auch waren sie nichts weniger als wohlgebildet
obgleich in Arkadien geboren. Das Thal öffnet sicli immer