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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0455

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EÜßöÄ.

der zuweilen aber auch unmittelbar auf Serpentin liegt, er
enthält hin und wieder auf den höchsten Punkten Korallen-
versteiiierungeii. Im nördlichsten Theil der Insel tritt wieder
talkartig aussehender [ reichlich mit Eisenoxydschnürcheu
durchsetzter verwitterter Glimmerschiefer auf, er ist an dem
westlichen Ende der Insel hoch mit Kalk bedeckt, der sich
zum mächtigen Lithada aufthürmt. Das Schiefergebirg fällt
von Karysto bis Stura in Süd, von Stura aber an fortwährend
bis in den nördlichsten Theil der Insel in Ost, so auch der
aufgelagerte Kalkstein. Das Schiefergebirg ist an vielen Punkten
durch Serpentinkuppen durchbrochen, z. P». an der Süd-Ost-
küste bei Karysto, an der Westküste bei Stura, weiter östlich
im Innern bei Melissiüia, an der Westküste bei Chalkis, an der
Ostküste bei Kumi, an der IVordseite bei Xerochori.

An der Westküste bei Limites und an der Ostküste bei
Kumi ist Kalkmergel-Schiefer mit Süsswasser-Conchylien und
Fischen abgelagert, welcher an beiden Seiten mächtige Bräun«
kohlenlager enthält. Sie sind das wichtigste Vorkommen auf
Euböa.

Gangbildung findet (mit ein Paar unbedeutenden Aus-
nahmen) im allgemeinen in Griechenland nicht Statt, auch in
Euböa nicht.

Kupfer und Eisen erwähnt Strabo und Pausanias nur bei
Chalkis, die Gruben sind aber spurlos verschüttet, ausser
diesen beiden wurde nichts metallisches auf dieser Insel auf-
gefunden. Im Bericht der Expedition scientilique de Morde
ist aufgeführt, im Berg Octavia sollten alte Silbergruben ge-
wesen sein. Die Bewohner von Euböa vermuthen auch Silber-
erde im Telethrios bei Xerochori und am Cap Doro, weil—•
dort grosse Berge sind, die doch etwas der Art enthalten
müssten, eine gewöhnliche Vorstellung auch andrer Gebirgs-
bewohner.

Ausser Botheisenstein und Brauneisenstein, die aber
nirgends von besonderer Güte und meist etwas strengflüssig
sind, hat Euböa bis jetzt nichts metallisches von einiger Be-
deutung aufzuweisen.
 
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