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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0459

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K A R Y S T 0.

(K a r y s t o b.)

» T ar berühmt durch den karystischen Stein (il Cipolino an-
tico), der nicht nur liier, sondern bei weitem hesser noch
bei Marmarion gebrochen wurde, es wird nachher voit diesen
Marmorarten die Rede sein. „Die Karystier stellten in Del-
„phi eine eherne Kuh bei dem Apollon auf, von dem Siege
„über die Meder, weil sie nachher sowohl den übrigen Wohl-
„ stand, als auch den Ackerbau für ihr von den Barbaren
,,befreites Land wieder in Frieden gewannen." Pausan. X.
16. 2.

Karysto hat keinen Hafen; im Alterthum wurden die
Schiffe mittelst eines Molo geschützt, durch welchen auf ei-
nigen Untiefen, die sicli quer vorziehen, auch jetzt, freilich
mit vielen Kosten, ein Hafen sich abschliessen liesse.

Am Strande sieht man die Ruine eines Forts neuerer
Zeit, dessen starke Mauern mit Kanonen besetzt waren, um
die Annäherung von Schiffen zu hindern. Die vom Strande
an sich sanft erhebende Ebene ist, weil sie durch ein Paar
aus dem Gebirg kommende Bäche bewässert wird und gute
Erdbedeckung hat, sehr fruchtbar. Es hat sich liier ein
Herr angesiedelt, der dort eine Stadt zu gründen und einen
Hafen zu bilden wünscht. Nah am Wege dahin spülte das
durchgeleitete Wasser unter hoher Erdbedeckung vor einigen
Jahren einen sehr sorgfältig aus Stein gehauenen Sarkophag
frei, in welchem sich einige interessante Alterthümer gefunden
 
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