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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0475

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DIE ARETHUSA.

einst hier zunächst befindlichen Kupfergruben willen. Die Strasse
nach Eretrla führt am westlichen Fuss eines niedrigen Kalk-
bergcs, Itoniüsa, neben dem Meere hin, es ist ein Pflasterweg
neuerer Zeit.

Der Kalkstein dieses Berges ist dicht, rauchgrau, oft mit
weissem und schwarzgrauem Kalkspath verwachsen. Es fand sich
keine Spur von Versteinerungen in demselben, er ist mit Klüf-
ten durchsetzt, welche h. 8 in Ost streichen, mit starkem Fall
in Nord, sie sind mit dichtem gelblichen Kalkmergel ausgefüllt.
Es kommen an diesem Kalkberge viele Quellen hervor, beson-
ders wo die Klüfte mit Kalkbrocken ausgefüllt sind.

Die A r e t Ii u s a.

Sie ist die berühmteste dieser Quellen, sie war nicht die
Geliebte des Alpheios, muss aber eine liebenswürdige, engelgute
Nymphe gewesen sein, denn noch als Quell ist sie rein und
klar, und nur neuere Unkenntniss fabelte; sie enthalte Kupfer,
denn auf dem Kalkberg lloirmsa sei der alte Kupfcrbergbau
gewesen, es sollen auch oben ein Paar verschüttete Löcher sein.
Strabo schreibt X. S. 449. von einem den Einwohnern von Elfe
böa gegebenen Orakel, worihn es also lieisst: „Thessalien
„ zeuget das beste Pferd, Lakediimon das beste Mädchen , aber
„unter den Männern ist der der beste, der Arcthusens heiliges
„Wasser trinkt." Und dieses geht auf die Einwohner von
Chalkis, denn daselbst ist die Arethuse.

Diese Quelle hat 11^° It., ist sehr rein und enthält Hin-
ein wenig kohlcns. Kalk. Sie ergiesst sich in einen wasser-
dichten Beliälter, dessen Mauer IG Zoll dick ist, nach dem
Felsen zu innen 4 Fuss lang und 3 Fuss oben weit, mit Sei-
tenböschuiigen nach dem Boden; nahe über der Quelle sind
2 Gräber flach im Gestein und oben an einer Felsenwand ist
ein Viereck ausgehauen, von dem man sagt, es habe ein Hei-
ligenbild der Venetianer darinn gestanden, es ist keine antike
Nische. Neben der Quelle zeigt sich eine Art Congloincrat,
was wie künstlich aussieht, als habe man eine grosse Masse
 
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