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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0500

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BEI KUMI AUF EUBÖA.

469

Die AVoMfeillieit der Braunkohlen von Kumi kann durch
Folgendes erreicht werden:

1) bei der Gewinnung selbst: dass man die Knappen in
richtig gestelltem Accord arbeiten lässt. Dabei gewinnt der
Arbeiter und das Werk.

Der Arbeiter darf nicht zu übermässigen Kraftanstren-
gungen gezwungen werden, um sich seine Lebensbedürfnisse
verschairen zu können; denn wenn ein Werk nur vom Schweiss
der Arbeiter bestehen soll, oder aus Ersparniss am Lohn der
Arbeiter und der Besoldung des Beamten , die entweder küm-
merlich nur des Lebens Last tragen müssen, oder wenn sie
nicht fest moralisch sind, unerlaubte Vortheile sich zu ver-
schaffen wissen, so soll man lieber jede Lagerstätte verschüt-
ten und einen Dämon drüber setzen, damit sie, die Segen
verbreiten könnte, nicht verderblich werden möge.

2) Durch zweckmässige Förderung und Transport zu
Lande und zu Wasser bis an den Ort ihres Verbrauchs.

Es sei mir noch vergönnt, was einzeln hier berichtet
worden ist, als segensreichen geognostischen Durchschnitt zu-
sammenzustellen; denn merkwürdig hat die Natur hier ihre
Gaben so nah unter einander folgen lassen, dass wenig Punkte
dieser Art sich finden werden.

Die Fläche über dem bebauten Kohlenlager ist mit mehr
als 2000 Morgen Landes thonigen Boden bedeckt, der durch
den nah darunter liegenden Kalkmergel so fruchtbar und locker
gemacht werden kann, dass er dann reichlich Korn und Gerste,
auch wohl Weitzen trägt.

Zu oberst ist also l£ bis 2 Fuss tief Garten- und
Ackerland, was Gemüse, Obst und Getreide tragen
wird.
 
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