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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0546

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NADELHÖLZER.

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fern und vor allen die Pinie, weil sie den schönsten Zapfen
trägt, dem Dionysos (Baxyog) gewidmet, die TJiyrsosstäbe sei-
nes Gefolges hatten daher an der Spitze einen Pinienzapfen;
zuweilen ist er aber so spitz dargestellt, dass er mehr dem
Zapfen der Strandkiefer ähnlich sieht. Die Pinienzapfen
schlügt man liier, wie die meisten Früchte, die auf Bäumen
wachsen, gewöhnlich unreif ab, sie werden jedoch eben so gross,
und so schön, wie die italienischen. Auf den grössern Ba-
zaren sind die wohlschmeckenden Nüsschen zu verkaufen, die
meisten sind aber von P. Cembra aus Russland eingeführt.
Das Holz ist für Schiffbau sehr vorzüglich.

P. Picea. 'EXäzrj, Diosk. "Ekarog, ngr. Die Weiss-Tanne.
Ed e 1 - T a n n e.

Sie wächst auf allen höhern Gebirgen von Romelien, Mo-
rea und Euböa. In 100 bis 120 Jahren wird sie meist 120
Fuss hoch und 3 bis 4 Fuss dick. Sie liebt lehmig-sandigen
oder mit Steinen untermengten Boden. Aus den jungen
Zapfen wird das sog. Terpentinöl gekocht, und aus dem
Harze der gemeine Terpentin bereitet. Die Rinde dient
als Lohe zum Gerben. Das reife Holz ist weiss, feinfaserig,
zäh; der rhein. Cub. Fuss wiegt frisch 59, trocken 30 Pfund;
es dient zu Bauholz und Nutzholz (Böttcherarbeit, Schindeln,
Siebränder, Schachteln, musik. Instrumenten). Zum Brennen
ist es leicht und zerplatzt heftig; es verhält sich zur Roth-
buche, wie 81 zu 100, so auch die Kohle, die ebenfalls stark
zerknistert.

P. Aisiks. Die Roth-Fichte.

In den Gebirgen von Aetolien und Achaja wächst eine
Fichtenart, die von der wahren P. Abies verschieden zu
sein scheint der sie übrigens im Wuchs gleich kommt.
Sie gedeiht noch mit der vorigen bis zu einer Höhe von 3000
Fuss über dem Meere. Die Aeste geben Fassreifen. — Die
Rinde dient zu Gerberlohe. — Diese Fichte giebt treffliche
Tragbalken und Mastbäume, die aber schwer aus jenen Ge-

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