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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0548

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NADELHÖLZER.

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dem Helikon, von wo ihre röthliclien Stachelbeer-grossen Beeren
nach England ausgeführt wurden. Das Holz ist wohlriechend;
es widersteht den Würmern und der Verwesung, die Alten
schätzten es daher sehr, sie schnitzten aus ihm Götterbilder.

J. macrocarpa. Kommt nach Sibth. auch in Griechenland
vor. Seine Beeren sind noch einmal so gross, als die des vo-
rigen, länglich eiförmig, schwarz mit bläulichem Puder.

J. phoemcia. Byad-vg engov, Diosk. RhSgog, ngr.
Der p h ö n i c i s c h e Wacholder.

Er wächst auf Euböa und auf den Inseln des Archipelagos.
Meist bildet er mir grosse Büsche und kleine Stämmchen, wie
der gemeine Wacholder. Seine Beeren sind aromatisch-har-
zig. Sein Holz ist wohlriechend und ungemein hart.

J. Sahina. Bgddvg, Diosk. Der Sadebaum.

Er wächst nach Sibth. auf mehrern griechischen Bergen,
besonders auf dem Parnassos. Er gehört zu den reitzenden
scharfen Pflanzengiften, erregt Krämpfe und ist eher auszu-
rotten, als anzupflanzen. Richtig angewendet ist er ein wirk-
sames Arzneimittel.

CYPRBSSDS.

C. SEMPERVIRENS. KvTtaQißOog , Diosk. KvtcüqiSCiä, llgr.
Die C y p r e s s e.

Dieser pyramidale, finstre, dem Pluton geheiligte Baum,
der zur Trauer stimmt und düster im Orient die Ruhestät-
ten der Geschiedenen beschattet, wächst, selten einzeln , in
ganz Griechenland. Das Holz wird sehr geschätzt; es wider-
steht den Würmern und der Verwesung, wurde daher in Ae-
gypten zu Mumiensärgen benutzt; es hat einen angenehm
aromatischen Geruch, besonders wenn es brennt. "Egtog (Amor)
hatte Pfeile von Cypresscnholz. Auch Götterbilder wurden
aus Cypresscnholz geschnitzt. Kein andrer Baum hat ein so
starres Aeussercs, wie die Cypresse; sie erreicht eine bedeu-
tende Höhe bei verhältnissmässiger Stärke.
 
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