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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0687

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BODEN.

rothes Eisenoxyd, besonders auf Bergebenen des dichten Kalk-
stein-Gebirges, dann ist er freilich ziemlich unfruchtbar, je-
doch gedeiht auf ihm noch manches, nur in geringerm Grade.

2) Thonboden.

«) fester.

«) Rein abgesetzt und somit unfruchtbar ist er in einigen
Niederungen am Meere, z. B. der Mustos bei Astros;
ß) mit ko Ilten sau rem Kalk, von dcii Bergen abgespül-
ter Erde, vegetabilischen und animalischen Bestandtei-
len gemengt, als Schlammabsatz, in der Ebene des
Kopais-See's, in dem Stympbalischen Sumpfe u. s. \v.;
er ist unter allen der fruchtbarste.
y) Thonboden mit Gerölien untermengt, er füllt
häufig grosse Flussthäler aus, ist fruchtbar, besonders
wo er bewässert werden kann.
Der bindende Thonboden wird in der Iieissen Jahreszeit so fest, dass
keine zarte Wurzel eindringen kann und der Nordländer würde nicht
begreifen, wie es möglich sei, dass auf ihm trefflicher Waitzen oder
Gerste gedeiht, wenn nicht in Griechenland ein ganz anderes Verhält-
niss wäre; erst im October, wenn die Regen schon begonnen haben,
wird eingesät, der Boden ist nass, die Wurzeln dringen ein, die Regen
dauern fort bis zum Frühjahr, das Getreide ist gross geworden, hat
Aehren angesetzt, die Jahreszeit wird trockner, die Aelne reift, wird
im Anfang des Juni eingeerntet, der Boden hat das seinige getlian, er
ist entblösst, dorrt aus, wird hart, springt auf und was im Frühjahr
freudig blühte, kann jetzt auf derselben Stelle zu Staub gerieben werden.

b) lockerer.

Er findet sich nur auf gewisse Districte beschränkt, wo
er durch Zersetzung des zu Tage liegenden Glimmerschiefers
entstanden ist, z. B. bei Ajio Petro bis Kolinacs. Er ist hier
oft von schwärzlicher Farbe, und nähert sich einem humosen
Boden, dabei liegt er hoch und eignet sich so trelflich zur
Obstcultur. Er findet sich auf den meisten Inseln, wo Glim-
merschiefer herrschend ist, und auf Amorgo, wo Thonschie-
fer vorwaltet.

Humosen Boden findet man nirgends von einiger Be-
 
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