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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0745

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GRÄSER.

Dieses Gemenge ist für Rindvieh und für Schafe sehr gut, für letztere
oft zu nahrhaft. Ist man nicht sicher, dass sich die Gras-
Arten der beiden letzten Gemenge gut bestocken, so
nimmt man die doppelte Menge Samen.

Einiges über Anzucht der Kräuter und Gräser,
meist für grüne Düngung, doch auch für Futter
und Weide.

Für den Anfang reicht wohl die Einsammlung der wilden Samen hin,
mit ihrer Anwendung wird aber auch ihr Bedarf grösser und man muss
daher bei Zeiten auf eine wohlfeile, leichte Anzucht bedacht sein, und
diese in eine gute Ordnung gebracht werden, es müssen daher die Ge-
wächse ihrer Natur gemäss gebaut werden, theils um den meisten Sa-
men zu geben, theils um sich nicht schädlich weiter zu verbreiten. Die
Anzucht geschieht am besten:

a) in einzelnen Stauden; Gewächse, welche frei stehen müs-
sen und viel Platz einnehmen, z. B. die Dohlengewächse, Daucus Ca-
rota etc.; Heracleum, Pastinaca , Chaerophyllum, Thapsia, Pimpinella,
Apium Petroselinum, Euphorbia etc.

b) in Linien oder Kraut hecken; ausdauernde Staudenge-
wächse, die buschicht und aufrecht sind; mit ihnen begrenzt man die
Gemüse- und Kartoffelgärten, die Baumschulen u. s. w. Hierzu z. B. Tha-
lictrum, Hypericum, Nepeta, Melissa, Monarda, Medicago, Hedysarum,
Trifolium, Artemisia, Tanacetum, Chrysantemum, Heliantlms etc.

c) in Gruppen oder Familienweise: sie werden an Zäunen
oder in den Winkeln der Gärten, Höfe, Felder; auf umgegrabene Flecke
der Rasenplätze, wo sie als Blumengruppen dienen, gebaut. Hierzu von
Aufsaatspflanzen , die wie Klee dem Getreide aufgesäet werden : die gros-
sen Rumex-Arten, Verbascum, Oenothera, Echium, Campanula, Reseda,
Veronica, Delphinium, Aconitum, Poterium, Scabiosa, Dianthus Silene,
Arenaria, Linum, Allium, Sedum, Salvia, Stachys, Teucriiim, Digitalis,
Erysimum, Sisimbrium, Isatis, Alyssum, Malva, Geranium, Melilotus,
Orobus, Dipsacus, Serratula, Centaurea, Crepis, Hieracium, Achillea
Millefolium etc.

Von Brachpflanzen: Atriplex, Chenopodium , Salsola, Salicornia,
Amaranthus, Datura, Hyoscyamus, Polygonum, Papaver, Lupinus etc.

Wenn diese Gewächse den Boden etwas ausgesaugt haben, so düngt
man sie zuweilen mit dem aus ihren Samen aufgekeimten Kraute.

Die Gräser zieht man am besten im Garten auf 4 Fuss breiten
Beeten, die grossen Arten in 3, die kleinem in 4 bis 5 Reihen; zwi-
 
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