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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0749

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718

GEMÜSEARTEN.

L. angustifolius 0. &sQfiog ä'y<no?, DJosk. 'AyQioXv-
novvi, 7] lovnivi, ngr. Häufig in Griechenland und im Ar-
chipelagos.

L. luteus 0. In Griechenland und in Sicilien.

Die Wolfsbohnen waren bei den alten Griechen und Römern
eine gewöhnliche Speise, besonders von L. albus, und sind es in man-
chen Ländern noch. In Lissabon werden sie abgekocht, kalt auf den
Markt gebracht (Tremozos) und aus der Tasche gegessen. Die Lupinen
enthalten eine bedeutende Bitterkeit, die erst durch Einweichen in Was-
ser entfernt werden muss, das Lupinin, ehe man sie essen kann. Ja
selbst die Blumen enthalten diesen bittern Stoff, so dass der Honig da-
von sehr bitter wird, besonders von L. Tisrmis , der ägyptischen Wolfs-
bohne. Jetzt baut man sie nur etwa zu Pferdefutter, besonders L. peu-
knnis. Am besten sind sie zur grünen Düngung.

VICIA FABA. Pferde- und Puff-Bohne.

V. F. minor seu V. KquiNA 0. Pferdebohne. Fe-
verole. Sie wird hin und wieder in Griechenland gebaut und
wie die folgende benutzt, ist aber am besten zu Futter und
zur grünen Düngung.

V. Faha seu Faha major ©. Kovxia, ngr. Saubohne,
Buffbohne. Feve. Dieses Geschlecht soll vom kaspischen
Meere, aus Aegypten oder aus Persien stammen. Es ist eine
der ältesten Kulturpflanzen.

Als die irrende Demeter bei den Pheneaten war, schenkte
sie ihnen alle andern Hülsenfrüchte, nur keine Bohnen. Wa-
rum aber die Bohne für eine unreine Frucht gehalten wird,
das weiss, wer die Weihe zu Eleusis kennt. — Aber dennoch
schätzte man in Griechenland die Bohnen so, dass am heiligen
Wege nach Eleusis, nachdem man den Kephissos überschrit-
ten, dem Kyamites ein kleiner Tempel erbaut war, weil ihm
das grosse Verdienst zugeschrieben wurde, zuerst Bohnen ge-
säet zu haben.

Die weissen Flügel der Blüthe haben in der Mitte einen
sammetartigen, schwarzen Fleck, diess betrachteten die Alten
als Schriftzeichen des Todes, diese Pflanze war Symbol des
 
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