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3. A]TTICI • M auf einer großen ostgallischen Tasse Dragd. 27, zusammen mit den Stempeln
Nr. 1 und 17 in Brandgrab 2 gefunden. Nach dem Ton und der Verwendung von M(anu) zu urteilen,
handelt es sich um Atticus von Lezoux, der nach Oswald, Index S. 28 in der Zeit der Antonine ge-
arbeitet hat und, wie alle Lezouxtöpfer, aus England besser bekannt ist als aus den Anlagen des
obergermanisch-rätischen Limes.
4. OF BASSI auf emporgewölbtem Tellerboden, wohl Dragd. 18, östlich von Bau 11 (vgl. S. 27)
beim Abdecken gefunden. Der Töpfer hat nach Oswald, Index S. 38 in La Graufesenque von Tiberius
bis in die ersten Jahre Vespasians gearbeitet, in dessen Regierung unser Teller gehören dürfte.
5. B I['. .. auf verbranntem Tellerboden Dragd. 18/31, aus Brandgrab 18 wie Nr. 16. Wohl
Bitunus wie Knorr-Sprater, Blickweiler S. 108, 5 b. Bitunus ist Töpfer traianisch-hadrianischer Zeit.
6. OF CICELAVI1 F(ilii). So möchte ich den Stempel auf spitzem Tellerboden aus
Brunnen Nr. 7 nach der Inschrift CIL XIII 1140, wo ein Cicelavus oder Cicelavius bezeugt ist,
auflösen. Zu den nicht selten mit Cic beginnenden Töpfernamen bei Oswald, Index 76 (Cicadius,
Cicarus, Cigetoutus), 373 (Cicela, vielleicht Abkürzung unseres Stempels) ist der Beiname des
Mars Cicollui (dat.) zu vergleichen, den L. Weisgerber, 20. Bericht der Römisch-Germanischen
Kommission 1930 (1931) S. 197 bespricht. Zum Fundort vgl. S. 70.
7. LIPVCA F auf emporgewölbtem Boden Dragd. 31, etwa der Form Ludowici Tq, stark
abgerieben, aus Brandgrab 37. Etwas größer ist der Stempel Knorr, Cannstatt 1921 Taf. 9, 106.
Der ostgallische Töpfer hat nach Oswald, Index 165 in der Zeit der Antonine gearbeitet.
8. MARTIA F[E auf gesenktem Tassenboden, wohl Dragd. 27, aus dem Herrenhaus östlich
von Raum 11. Sehr ähnlich ist der etwas größere Stempel ORL Nr. 25 a Kastell Okarben S. 21, 20.
Nr. 29 Kastell Hofheim S. 25, 8 dürfte unserm Stempel entsprechen. Ware dieses Töpfers, der in
Ostgallien und in Rheinzabern gearbeitet hat, fand sich schon in der Erdschanze und im Erdkastell
der Saalburg, in dem Gräberfeld vor dem Nordtore von Nida-Heddernheim, das nur bis zum Jahre
104 n. Chr. belegt worden zu sein scheint, aber auch in Rheinzabern mit einer Münze des Antoninus
Pius um 140 n. Chr. (Ludowici, Katalog Rheinzabern IIIS. 154 Grab 69 und 124 Nr. 36), jedoch ist
der Stempel in Rheinzabern nur in anderer Form belegt. Zum Fundort vgl. S. 27.
9. MARTIALIS M auf etwas gesenktem Tellerboden, aus der Abfallstelle 2. Der Stempel
ist in dieser Form nicht in Rheinzabern vertreten, gehört also wohl zu den ostgallischen Arbeiten
des Martialis. Zum Fundort vgl. S. 74.
10. OF MOD auf einer feinen, mittelgroßen, südgallischen Tasse Hofheim Typ 7, Dragd. 27,
aus dem Abort 1 b. Der Töpfer hat nach Oswald, Index 207 in La Graufesenque unter Claudius und
Nero gearbeitet. Zum Fundort vgl. S. 78.
11. NASSO F auf emporgewölbtem Tellerboden Dragd. 18/31, aus Brandgrab 7. Der Stempel
des Töpfers, der zuerst in Lavoye gearbeitet hat, ist in dieser Form nicht aus Rheinzabern bekannt.
Ähnlich sind die größeren Stempel ORL Nr. 17 Kastell Inheiden Taf. Fig. 9 und Nr. 8 Kastell
Zugmantel Taf. 30, 250 sowie der kleinere Stempel Nr. 2 a Kastell Niederberg S. 15, 19. Nach seinem
Verbreitungskreis bei Oswald, Index 216 hat Nasso schon unter Traian gearbeitet, aber auch noch
unter Antoninus Pius, wie das Vorkommen seiner Stempel in den Kastellen des äußeren Limes ORL
Nr. 38 Kastell Miltenberg S. 60, 27 und Nr. 39 Kastell Walldürn S. 17,5 zeigt.
12. N[... verpatzter Stempel auf emporgewölbtem, wohl ostgallischem Tellerboden. Die
Unterseite des Bodens trägt das Sgraffito MALO Taf. 32 B 6. Gefunden bei der Abdeckung des
Gebäudes IX. Zum Fundort vgl. S. 39.
13. REGVLVS • F auf emporgewölbtem Tellerboden Dragd. 18/31, aus Brandgrab 53. Nach
Oswald, Index 262 Töpfer traianisch-hadrianischer Zeit in Lezoux.
14. ROPPVS[ auf verbranntem Teller Dragd. 18/31, aus Brandgrab 1. Ihm entspricht
der Stempel Fritsch, Baden-Baden S. 93, 263. Nach Oswald, Index 267 hat der Lezoux-Töpfer
von Vespasian bis Traian gearbeitet, doch ist Terminus post quem des Grabes ein G. E. des
Antoninus Pius.

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