Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 29.1916

DOI Artikel:
Heicke, C.: Die Kriegerbegräbnisstätten im Kriegsgebiet
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.20814#0028

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AUF DEM WEGE vOhl SZAOBK W OS/Ny.

Vi

zungsfiächen usw. nicht auf-
geschoben werden. Alles
weitere, die endgültige
Form der Umwehrung, die
Ausstattung mit Grabstei-
nen, die Errichtung gemein-
samer Denkmäler und Bau-
werke sollte nur nach
reiflicher Überlegung und
Beratung mit wirk-
lich sachverständigen
Künstlern erfolgen. Ge-
rade bei scheinbar einfach-
sten Aufgaben ist dies be-
sonders geboten.

Es regen sich überall
im deutschen Vaterlande
die berufenen Kräfte, um
gute Formen für Krieger-
grab und Kriegerdenkmal
zu finden. Beachtens-
werte Ansätze einer
Entwickelung,diew irk-
lich verspricht, einen
derGröße derZeit und
der Aufgabe entspre-
chenden Ausdruck zu
finden, lassen sich
schonnachweisen. Man
warte also und lasse dieser
Entwickelung Zeit, zu einem
Abschluß zu kommen. Sonst
kann es geschehen, daß,
wenn sich dies erfüllt hat,
draußen schon das meiste
getan ist und die Skizzen
und Entwürfe unserer
Künstler unverwertet in
den Mappen bleiben und

_ _ ____ allenfalls als Maßstab für

Sammelgrab am Wege von Szadek nach Osiny. Maßstab 1 :150 *). j!e Beurtellun9 dessen

dienen werden, was hatte

Grabstätten da draußen nicht sich selbst über- erreicht werden können, wenn man es weniger

lassen werden. Im Felde ist in erster Linie die eilig gehabt hätte.

zweifelsfreie Sicherung der Örtlichkeit der Gräber Auch bei der Bepflanzung der Grabstätten

und Schutz gegen Beschädigung und Entweihung muß man sich frei halten von der Anlehnung an

nötig. Einfache, dauerhafte Umwehrung genügt die Vorbilder der heimatlich bürgerlichen Fried-

dazu vorerst. Auch ist eine bescheidene kriegs- höfe. Man bedenke, daß Örtlichkeit, Bodenver-

mäßige Herrichtung der Grabstättenoberflächen hältnisse und Eigenart des Kriegsgrabes andere

erwünscht. In den Etappenorten und wo sonst Maßnahmen bedingen. Auch die Schwierigkeit

die Gräbergruppen sich zu Friedhöfen auswach- der künftigen Unterhaltung spricht sehr dabei

sen können, darf die Festlegung eines Auf- mit. Ein städtischer Friedhof besitzt alle Hilfs-

teilungsgrundrisses mit nicht zu großen Gräber- mittel, um die anspruchsvollsten Gewächse zur

fluren, ausreichend bemessenen Wegen, Pflan- Entwickelung zu bringen. Dem gegenüber stelle

*) Befund: Ein Sammelgrab von 9 Infanteristen zum Rande der Mauer mit Erde aufzufüllen. Längs

und ein Einzelgrab von 1 Pionier, 8 m von der der Steinmauer ist im Innern eine Umfriedigung

Landstraße entfernt. von Johannisstrauch (Hypericum perforatum) und an

Vorschlag: Es wird empfohlen, beide Grabstellen der Außenseite eine Umrahmung von Pyramiden-

zusammenzuziehen und mit einer 0,60 m hohen Stein- päppeln zu schaffen. Die Hügel sind mit Kreuzen

mauer einzufriedigen. Das innere Gelände ist bis und Efeubepflanzung zu schmücken.

lj ~ . ,. ...... »«.,» . !

i

I* -

WeG von $7Apex; mach Os/nj. ^ flP V\

18
 
Annotationen