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Kupfer, welche selbst bei den Achsenlagern der Lokomo-
tiven durchaus bewährt gefunden ist.
Was mir über die Mischungsverhältnisse derartiger
Metallkompositionen bekannt geworden ist, will ich hier
zusammenstellcn, um von Neuem auf den so wichtigen
Gegenstand aufmerksam zu machen.
1) Mischungen aus Zinn und Antimon.
Es werden 3 — auch wohl mehr, bis zu 5 oder 6 —
Theile Zinn auf 1 Theil Antimon vorgeschrieben. Man
schmelzt zuerst das Antimon mit einem dem scinigen glei-
chen Gewichte Zinn, gießt diese Mischung in das übrige
schon für sich flüssig gemachte Zinn, und rührt das
Ganze sorgfältig um; auf diese Weise wird eine genauere
und gleichmäßigere Verbindung der beiden Metalle er-
reicht, als durch das unmittelbare Zusammenschmelzen
des Antimons mit der ganzen großen Menge Zinn.

2) Mischungen aus Zinn, Blei und Anti-
mon. Man schmelzt 29 Theile Zinn mit 32 Theilen
Antimon zusammen, und fügt 80 bis 180 Theile (vor-
läufig geschmolzenes) Blei hinzu, je nachdem eine här-
tere oder weichere Komposition verlangt wird.
3) Mischungen aus Zinn, Antimon und
Kupfer. Hiezu habe ich folgende Vorschriften aufgcfun-
den, welche ich nach steigender Menge des Antimons und
des Kupfers ordne, weil sic in eben diesem Verhältnisse

härter sich darstellen:

nach Prozenten
Zinn Anunion. Kupfer.

s) 24Tb.Zinn,2TH.Antimon, 1 TH.Kupf. od. 88.89 7.41 3.70

d)16„ „ 2„
o) 13 „ „ 3 „
<1)73 „ „ 18 „

„ 1 „ „ „ 80 15
„ 1„ „ „81.25 12.50
„ 8bis9TH.Kupf.

Mit8Th.Kpf.würdedic Zusammensetzung sein 73.74 18.18

5
6.25

8.08

Mit 9 Th. Kupfer aber.73 18 9
o) 58 bis 80 Th. Zinn, 16 Th. Antimon, 8 Th.

Kupfer.
Dieß gibt bei 80 Tb. Zinn . . . .76.92 15.39 7.69
und bei 58 Th. Zinn. 70.73 19.51 9.76
s) 3 TH.Zinn, 4 Th. Antimon, 2TH. Kupfer ob. 33.33 44.45 22.22
Eine Probe englischen Lagcrfutter-Mctalls (ans der
Maschinenfabrik von Nnustsls)- Sons äs (wist, West-
minster Konst, l.iunketb, konston) hat Herr Professor-
Listing in Göttingen im Jahre 1851 mitgebracht nnd
mir übergeben; bei der chemischen Analyse, welche Herr
Lr. Heeren auf mein Ersuchen im Laboratorium der

polytechnischen Schule vornehmen ließ, fanden sich in
100 Theilen dieses Metalls

71. 10 Zinn,
6.85 Antimon,
22.05 Kupfer,
was beinahe genau mit dem einfachen Verhältnisse von
1 Theil Antimon und 3 Theilen Kupfer auf 10 Theile
Zinn übereinstimmt, da hiernach vorhanden sein würden:
71 . 42 Zinn,
7.14 Antimon,
21.44 Kupfer.
Von allen oben anfgeführten Zusammensetzungen unter-
scheidet sich diese wesentlich dadurch, daß die Menge des
KupferS (welches zwar den Preis erhöht, aber zur Ver-
mehrung der Härte und Zähigkeit ungemein beiträgt)
nicht nur sehr groß, sondern namentlich großer als jene
des Antimons ist.
Die dreifache Legirung aus Zinn, Antimon und
Kupfer wird jedenfalls auf solche Weise bereitet, daß
man zuerst das Kupfer in Fluß bringt, dann das An-
timon, hierauf ein Drittel oder ein Viertel des Zinns
hinzufügt, und schließlich — nach sehr sorgfältigem
Durchrührcn — den Rest des Zinns dazugibt. Nur etwa
zur Darstellung des oben mit ( bezeichneten Gemisches
würde man alles Zinn auf ein Mal zusetzen, da dessen
Betrag gegen die andern beiden Metalle zu gering ist,
um es zu theilen.
(Mitth. des hannov. Gewerbcvereins 1853, S. 149.)

Correlponden).
Neber Metall-Legirungen.
Wie geben in dem Folgenden eine Zusammenstellung der
verschiedenen, bis jetzt bekannten Metallverbindungen — Legi-
rungen — zu technischen Zwecken, wie sie das Bedürfniß der
fortschreitenden Technik geschaffen hat. Es ist eine sorgfältige
Sammlung aus den besten Schriften, welche etwas über diesen
Gegenstand enthalten.
Es dürfte indessen zuerst am Platze sein, nur vorübergehend
zu erwähnen, daß der Name „Legirung" demjenigen Metalle
zukömmt, welches im Gemische die meisten Gewichtstheile be-
sitzt, sodann, daß bei allen Legirungen, die am schwersten
schmelzbaren Metalle immer zuerst geschmolzen, daß insbeson-
dere die flüchtigen oder verdampfenden Metalle wie: Arsenik,
Zink, Antimon stets zuletzt beigesetzt werden müssen.
1. Eisen.
Eisen wird von allen Metallen am wenigsten legirt, und
kommt bis jetzt nur der Zusatz von 1 Proz. Zinn als Legirung
desselben vor, um cs statt St ab eisen hart zu machen,
 
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