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Gewerbeblatt
für den
Schwarzwald.

(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ohne Zustellnngsgebühr 36 Kreuzer für den Jahrgang; Speditionsgebiihr der Großh.
Postanstalten 9 kr., Zustellungsgebühr 20 kr. Bestellungen werden in Furtwangen bei der llbrenmacherschule oder bei der dorti-
gen Großh. Posterpedltion, auswärts bei allen Postbehörden und Buchhandlungen entgegengenommen.)

Ilt. Jahrgang, Furtwangen, den 7. Mai 1834.

Ausstellung und Verkauf von Erzeugnissen
des Schwarzwälder Gewerbsteistes in Ba-
den im Sommer 1834.
Wie in den verflossenen drei Jahren, so wird auch
wieder in diesem Jahre während der Badezeit die bis-
herige Bude in Baden-Baden den Erzeugnissen des
Schwarzwälder Gewerbfleißes geöffnet sein. Der Zweck
dieser Ausstellung ist, die Produkte des Schwarzwälder
Gewerbfleißes, welche sich ihrer Natur nach vorzugsweise
für den Verkauf an Badegäste, Vergnügens-Reisende,
für den Gebrauch der vornehmen Welt re. eignen, einem
hier, wie kaum an einem andern Punkte so zahlreich
aus allen Ländern der Erde zusammenströmcnden Pub-
likum vor Augen zu führen, dadurch bekannt zu ma-
chen und zu empfehlen.
Durch die seitherigen Ausstellungen sind namentlich
geschmackvolle neuere Sorten von Uhren bekannt und
später von andern Seiten her verlangt worden. Uhren
von sehr verschiedenen Sorten, namentlich aber kleine
und Kukukuhren, hübsche Bürstcnwaarcn, Strohfabrikate,
Holzschnitzwaaren, Granathalsschnüre re. haben am mei-
sten Absatz gehabt. Es ist natürlich, daß leicht zu ver-
packende und zu transportircndc Gegenstände von durch-
reisenden Fremden am ehesten gekauft werden; wenn da-
bei Fabrikate noch Anspruch auf Originalität machen
können, als Erinnerung an das Land, in dem der Rei-
sende zum Vergnügen oder zum Nutzen für seine Ge-
sundheit sich gerne aufhielt, besonders geeignet erscheinen
und damit geschmackvolle Ausstattung verbinden, so sind
die Bedingungen der Verkäuflichkeit an einem Platz wie
Baden erfüllt und man darf daher auf willige Käufer
rechnen.
Mit dem Anfang des Monats Mai wird die „Schwarz-
wälderbude" in Baden wieder eröffnet, und dießmal von

dem Handelsmann Gordian Hettich von Furt-
wangen geführt werden. Er wird die Lücken, welche
andere Aussteller in der reichlich auszustattenden Bude
noch lassen sollten, ausfüllen und das Geschäft auf seine
Rechnung führen.
Indem wir zur weitern Aufklärung über diese Sache
für Solche, die von früher noch nicht damit bekannt sein
sollten, auf unsere Milthcilungen in den vorhergehenden
Jahrgängen des Gewerbeblattes verweisen, empfehlen
wir dem Schwarzwälder Gcwcrbestand geeignete Bethci-
ligung bei dieser Ausstellung.
Mündliche» oder portofreien Anfragen wird durch
den Ucbernchmer der Bude oder auch durch die Großh.
Direktion der Uhrcnmacherschule bereitwillige Beantwor-
tung und wenn immer möglich Entsprechung folgen.
Methode zur Reinigung von fetten Oelen,
insbesondere des Olivenöls für Uhrmacher.
(Von F. Carl.)
Die Uhrmacher bedienen sich bekanntlich des wasser-
hellen Provenccr Oels *), welches sie ziemlich theucr be-
zahlen müssen. Es kann sich jeder Uhrmacher ein solches
selbst darstellen, wenn er käufliches Olivenöl mit gleichen
Theilen sehr starken Weingeistes (32—35" B.) mengt
und 14 —15 Tage bei gewöhnlicher Temperatur stehen
läßt, in welcher Zeit die Mischung öfters geschüttelt
werden muß. Schon nach einigen Tagen verliert sich die
gelbe Farbe des Oels, bleicht immer mehr und mehr,
bis es nach oben angegebener Zeit wasscrhell geworden
ist. Man trennt mittelst eines Trichters oder durch Ab-
ziehen die untere (Oel) von der obern Schichte (Wein-
*) Däs aus den reifen Oliven gleich nach der Einsamm-
lung kalt gepreßte fette und gereinigte Oel. Das beste kommt
von Gardasee. Nizza und Genua.
 
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