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q im Schnitt des Gestells von Uhr Nr. 6 die Oeff-
innigen für die Schnüre der Gewichte.
(Fortsetzung folgt.)

Cbaberts Compofition zur Verfertigung
von Gemäldernhmen und für nrckitekto-
nifcke Zwecke.
Die Komposition hierzu, welche sich Joseph Chabert
von Paris in England patentiren ließ, besteht aus 12
Tbeilen Leim, vorzugsweise aus Kaninchenfellen bereitet,
1 Thcil Gallerte, 4 Tbeilen Bleiglätte, 8 Tbeilen Spa-
nischweiß, 1 Tbeil Sägespäne und 10 Tbeilen Gyps.
Der Leim wird zuerst in einem Gefäß geschmolzen, dann
über die in einem andern Gefäß enthaltene Bleiglätte
geschüttet und damit vermischt; hierauf setzt man das
Spanischweiß und die Sägcspäne zu und vermischt wie-
der gut. Wenn die Komposition eine besondere Farbe er-
halten soll, so setzt man jetzt Lampenschwarz oder Ocker re.
zu. Endlich vermischt man den Gvps mit den andern Ma-
terialien und rührt das Ganze wohl um. Nachdem die
Formen hergerichtet und mit Oel gerieben sind, gießt
man die Komposition hinein und legt, nachdem sie mit
Flüssigkeit gefüllt sind, die Deckel der Formen auf, da-
mit man gewiß ist, daß alle Tbeile der Formen mit der
Komposition gefüllt sind. Nach Verlauf von fünf Minu-
ten kann man den Guß aus den Formen wenden und
nach dem Trocknen ihm die geeignete Vollendung geben.
(Neue Berl. Mode-Zeitung.)
Bereitung von CopalfirniK.
(Don l)r. Heeren.)
Die Auflösung des kopals in fetten und flüchtigen
Oelcn macht bekanntlich keine Schwierigkeit, wenn der-
selbe einer vorherigen Schmelzung unterworfen wurde,
wodurch jedoch eine mehr oder weniger bemerkliche Fär-
bung eintritt und die natürliche Härte dieses schonen Har-
zes beeinträchtigt wird. Man hat sich daher viel bemüht,
den kopal ohne vorherige Schmelzung aufzulöscn, dabei
gber, wie Alle, welche sich mit dieser Aufgabe beschäf-
tigen, wissen, große Schwierigkeiten gefunden. So fin-
det man die Vorschrift, den zerstoßenen kopal in Acthcr
oder Ammoniak gallertartig anfschwcllen zu lassen und
ihn hierauf in starkem Weingeist aufzulvscn, ein Ver-
fahren, welches mir bei mehrfachen Versuchen nie gelin-
gen wollte. Andere empfehlen, den kopal in einem
Säckchen in einer Retorte aufzuhängen, in welcher ab-

soluter Alkohol sich in gelindem Kochen befindet. Auch
auf diesem Wege wollte cs mir nicht gelingen, ciuen
nur einigermaßen eoneentrirten Firniß darzustellen.
Die beste Vorschrift ist meines Erachtens die von
Freudenvoll in seiner kleinen Broschüre über Firniß-
bereitung X) gegebene. Nach ihm werden 8 Loth west-
indischer kopal in einer Mischung von
8 Lorh Terpentinöl und
12 „ Weingeist von 98" Tralles
oder einer Mischung von
8 Loth Schwefcläther,
8 „ Terpentinöl,
8 „ Weingeist von 84° Tralles
aufgelöst.
Mit Prüfung dieser Vcrfahrungsart beschäftigt,
welche schon recht gute Resultate gab, fand ich eine
kleine Abänderung als besonders wirksam, und es ist
diese, welche ich in Folgendem beschreibe.
Es kommen im Handel zwei Sorten von kopal
vor, ost- und westindischer. Der erstere erscheint gewöhn-
lich in kleinen unregelmäßigen, abgerundeten Stücken,
mit einer feinwarzigen Oberfläche, wird daher wegen der
Aehnlickckeit mit Gänsehaut auch wohl Gänseeopal ge-
nannt. Er ist etwas gelblich gefärbt, und wird zur Be-
reitung von fettem kopalfirniß vorgezogen, weil er sich
beim Schmelzen weniger färben soll als der westindische.
Dieser letztere besitzt jene warzige Oberfläche nicht, ist
sehr bell von Farbe, oft beinahe ganz farblos, und in
größeren unregelmäßigen Bruchstücken, theils mit abge-
rundeter Oberfläche, theils mit muschligen Bruchffächen.
Nur westindischer Kopal kann zu der folgenden
Auflösung gebraucht werden, der ostindische nicht, indem
dieser nur gallertartige Klümpchen, keineswegs eine Auf-
lösung bildet.
Das Anflosungsmittel ist eine Mischung von
60 Gcwichttbeilcn Weingeist von 98° Tralles,
10 ,, Schwefcläther,
40 „ Terpentinöl,
in welchem, zur Bereitung eines Firnisses von ölartiger
Konsistenz 60 Gewichttheile kopal aufgelöst werden.
Die Auflösung erfolgt, ohne daß der kopal vorher eine
gallertartige Anschwellung erleidet, selbst in der Kälte,
noch schneller aber bei gelinder Erwärmung. Da indes-
sen auch unter den Stücken des westindischen kopals
*) Praktische Erfahrungen über die gesammte Firnißfabrika-
tion. Von. D. und F. Freudenvoll. 2. Auflage. Mainz l846.
 
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