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68

Karat Grän
und der österreichische Ducaten mit . . ä 23 8
ausgeprägt.
In Frankreich werden zwei Goldsorten
verarbeitet:

Or ou titro clo Paris, mit .....
22

Or ou litro cko tusoux, mit .... .
22

Die franz, u. italienisch. Goldmünzen enthalten
21
6
Die Holländischen Ducaten.
In Schweden unterscheidet man das Pisto-
23
7
letgold mit .........
20
4
und das Kroncngold mit ..... .
18
4
Der schwedische Ducaten enthält ....
23
5

Um die verschiedenen Goldarbeiten zu löthen, bedient
man sich des sogenannten Goldschlaglothes, welches aus
16 Theilcn des Goldes Nr. 3, 6 Theilen Silber und
2 Theilen Kupfer besteht.
Ein zweites etwas strengflüssigeres Goldschlagloth,
welches man bei solchen Maaren, die emaillirt werden
sollen, anwendet, und daher auch Emailloth nenut, be-
steht aus 16 Theilcn Gold Nr. 3, 3 Theilen Silber
und 1 Theil Kupfer.
Interessant ist endlich die aus 22 Karat Gold, 1
Karat Silber und eben so viel Kupfer bestehende ge-
mischte Karatiruug, weil sie ganz dem 2-ikaratigen Golde
ähnlich ist..
Die Verbindung des Goldes mit dem Kupfer nannte
man in älteren Zeiten, eben so wie jene des Silbers
mit dem Kupfer, das korinthische Metall.
Die Vergoldung, welche man sowohl als angenehmen,
als auch dauerhaften Ucberzug, oder als Verzierung, so-
wohl über Metalle als auch über Steingut, Porzellan
und Holz anwcndet, läßt sich in die heiße und in die
kalte Vergoldung unterscheiden.
Die heiße Vergoldung läßt sich nur zur Vergoldung
der Metalle und der verschiedenen Glas- und Töpfer-
waaren, die kalte Vergoldung aber für alle Gegenstände
verwenden.
Die heiße Vergoldung ist zweierlei Art, man über-
zieht entweder das zu vergoldende Metall mit einer Queck-
silberlage, indem man es in eine Quecksilbcrauflösung
taucht, übcrstrcicht es dann gleichförmig mit einem Gold-
amalgam, und glüht es aus; das Aufträgen des Goldes
kann nach dem Ausglühen wiederholt, die Farbe des

Goldüberzuges aber mittelst des Glühwachses erhöht wer-
den, welches aus einem Gemenge von Salpeter, Sal-
miak, Alaun, Eisenvitriol, Grünspan, Bolus und gel-
bem Wachse besteht, mit welchem man die Vergoldung
überzieht, dieselbe abermal glüht, im Wasser ablöscht,
in einer Weinsteinlösung abbürstct und endlich polirt,
oder man reinigt das Metall, welches vergoldet werden
soll, ätzr es mit Salpetersäure, um cs rauh zu machen,
erhitzt es dann, und belegt es mit Blattgold, welches
mit dem Polirstabe fest gedrückt wird; auf gleiche Weise
findet auch das Plattiren mit Gold statt, indem man auf
eine Kupferplatte eine Goldplatte legt, beide bis zum
Glühen erhitzt, und dieselben dann unter den Walzen
zu beliebiger Dicke ausdehnt.
Das Porzellan oder Glas wird mittelst des Gold-
pulvers vergoldet, welches man durch Zerlegung der
Goldchloridlösung mittelst schwefelsauren Eisenoxyduls
erhält, und mit etwas Terpentinöl angemacht auf das
Porzellan streicht, einbrennt und polirt.
Auch die kalte Vergoldung kann auf verschiedene Art
stattfindcn: man überstreicht das Holz oder den zu ver-
goldenden Gegenstand mit einer aus Bleiweiß und Fir-
niß bestehenden Farbe, und legt über diese, ehe der Ue-
berzug vollständig trocken geworden ist, Blattgold, oder
man überzieht den Gegenstand mit Leimfarbe, und über
diese mit einem aus Bolus, Eiweiß, Seife und Wasser
bestehenden Gemenge, welches das Poliment genannt
wird, befeuchtet diesen Ueberzug, wenn er trocken gewor-
den ist, mit Weingeist, belegt ihn mit Blattgold und
polirt dieses mit dem Polirstabe, man erhält auf diese
Weise im ersten Falle eine matte, im zweiten eine glän-
zende Vergoldung; auf gleiche Weise können Metalle
vergoldet werden, doch kann dieß auch dadurch geschehen,
daß man dieselben mit einer Kupferlösung und übcrdieß
mit einer Auflösung des Goldchlorides in Äether bestreicht,
sie dann ausglüht und polirt; auf gleiche Weise kann
man das Silber vergolden, indem man dasselbe in eine
Auflösung des Goldes, in Quecksilber und Salmiak hal-
tenden Königswasser taucht, wo das Gold gefällt wird;
man nennt die letzte Art der Vergoldung auch die griechische.
Die einfachste, freilich aber auck am wenigsten dauernde
Vergoldung der Metalle, vorzüglich des Silbers, findet
mittelst fein zertheiltcn Goldes statt, welches man dadurch
erhält, daß man Leinwandlappen mit einer neutralen Gold-
lösung befeuchtet, ausglübt, und den erhaltenen Goldzun-
dcr mittelst eines mit Natriumchloridlösung befeuchteten
Korkstöpfels auf jenes Metall, welches vergoldet werden
soll, reibt, bis dieses mit Gold überzogen erscheint, wo
es dann polirt wird. (Politechn. Centralh.)

Herausgegeben von R. Gerwig. — Druck von Friedrich Wagner in Freiburg.
 
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