DOI issue:
Nro. 19 (10. September)
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1) Die Gestellfabrtkatton. Sie geschieht in
einer in Ober-Morez befindlichen Fabrik, welche den
ganzen Bedarf der Gestelle, Thürchen, Rückwände und
Grundplatinen liefert. Die Pfeiler (Stöhle) werden von
hiezu geeignetem Stabetsen abgeschnitten, die Zapfen zum
Einniethen angedreht nnd die Zapfenlöcher für die Wal-
zenräder durchgcpreßt.
Die Thürchen, Rückwände und Grundplatinen schnei-
det man von Eisenblech ab, preßt die nöthigen Löcher
durch, prägt die Verzierungen zur Erzielung einer grö-
ßer» Stabilität des ziemlich schwächer!! Bleches auf und
setzt das Gestell zusammen.
2) Die Gießerei. Die Gicßhütten besorgen den
Guß aller Mcssiugtheile, das Abdrehen der Räder, das
Feilen der Rechen und das Zahnen beider.
Die Schneken, Kloben, Zeigerhülsen, Büchsen und
Butzen erhalten im Guß die richtige Form. Die Zeiger-
hülsen werden in der Gießhütte ausgebohrt; die übrigen
Theile roh abgeliefcrt.
3) Die Triebfabrikatton. Die Triebe werden
alle geschmiedet, im klebrigen ist die Fabrikation die an
andern Orten übliche.
4) Die Fabrikation aller eisernen Uhren-
theile, wie Fallen und Warnungen, deren Wellen,
Weiscrstangen, Federn rc. Hiefür bestehen Schlosser- und
Schmtedwerkstättcn. Dazu kommt:
5) Die Uhrenkastenm ach eret.
6) Die Emaillblätter-Fabrikation.
Der Betrieb des Geschäftes ist folgender:
Jeder Etablisseur hat einen vollständig ausgebildeten
Uhrenmacher, welchem-die technische Leitung des Ge-
schäftes übertragen ist.
Die Gestelle und alle übrigen Uhrenthcile werden
von den sich mit ihrer Anfertigung befassenden Fabriken
oder Arbeitern gekauft und an Arbeiter abgegeben, welche
die Räder auf ^>ie Triebe setzen, die Zapfen andrehcn,
das Einstellcn der Räder besorgen und das Ganze wie-
der dem technischen Chef zurückgcbcn.
Dieser überläßt nun das Werk einem weitern Ar-
beiter, der das Schlagwerk mit der Repetition in Ord-
nung bringt, den Gang macht, sämmtliche Räder und
übrigen Theile pvlirt und das Gestell lackirt.
Der Geschäftsführer selbst macht endlich das Ziffer-
blatt, die Zeiger und die Glocke auf, regulirt die Uhr
und setzt sie in den Kasten.
Der Verkauf dieser Uhren in Frankreich geschieht
beinahe durchweg mit Kästen.
Für die Versendung wird die Uhr immer besonders
verpackt, und der Kasten, in einzelne Theile zerlegt,
verschickt.
Obwohl ein bedeutendes Quantum solcher eisernen
Uhren angefertigt wird, findet man doch nur eine
einzige Sorte, welche sich hinsichtlich ihrer Größe in
zwei Arten, nämlich in 9" und 10" theilt.
Es ist klar, daß durch diese Beschränkung in den
Sorten nicht nur die Anschaffung von Maschinen und
Werkzeugen außerordentlich .vermindert wird, sondern,
daß die Arbeiter mit den Größcnverhältniffcn der ein-
zelnen Theile und mit ihren Arbeiten endlich so vertraut
werden, daß alles Messen und Prokuren überflüssig wird.
Eine 9" Franche-Comts-Uhr (ohne Kasten) wird
mit 7 fl. bis 9 fl. 20 kr. (15 bis 20 Franken) und eine
von 10" mit 10 fl 4 kr. bis 11 fl. 40 kr. (23 bis 25
Franken) bezahlt.
Der Verkaufspreis eines Kastens ist gewöhnlich 2 fl.
48 kr. bis 3 fl. 44 kr. (6 bis 8 Franken).
Rohwerke und fertige Uhren dieser Art sind bet der
Uhrenmachcrschule vorhanden. Sie können dort einge-
sehen und auch an gute Meister, welche zur Anfertigung
von eisernen Uhren Luft haben, leihweise als Muster
abgegeben werden.
Wir wünschen, daß diesem Gegenstände die gebüh-
rende Aufmerksamkeit geschenkt werde und sind unserer-
seits bereit, bei der Ausführung eines hier einschlagcndcn
Erfolg versprechenden Unternehmens mit Rath nnd That
an die Hand zu gehen.
Schwarzwälder Normal - Gewichtuhren.
(Fortsetzung.)
Nachtrag.,ur mittleren 24stuttdi,icn Vewichnihr oder Schottenuhr
(Rr. 3).
(Siehe Gcwerbeblatt Nr. 18 und 19, Jahrgang 1853.)
Nach den eben bezeichneten Nummern unseres Gc-
werbeblattes ist der Gewichtablauf des Gangwerkes in
24 Stunden — 4^ 8" 6"^ badisch und jener des Schlag-
laufes — 4' 7" 4"(
Da diese Art von Uhren in Rußland häufig in Kästen
gesetzt wird, welche einen Ablauf von mehr als 4 Fuß
nicht gestatten, so wurde von mehreren Seiten der Wunsch
ausgesprochen, es möchte eine Abänderung angegeben
werden, durch welche dieser Bedingung entsprochen wird.
1) Die Gestellfabrtkatton. Sie geschieht in
einer in Ober-Morez befindlichen Fabrik, welche den
ganzen Bedarf der Gestelle, Thürchen, Rückwände und
Grundplatinen liefert. Die Pfeiler (Stöhle) werden von
hiezu geeignetem Stabetsen abgeschnitten, die Zapfen zum
Einniethen angedreht nnd die Zapfenlöcher für die Wal-
zenräder durchgcpreßt.
Die Thürchen, Rückwände und Grundplatinen schnei-
det man von Eisenblech ab, preßt die nöthigen Löcher
durch, prägt die Verzierungen zur Erzielung einer grö-
ßer» Stabilität des ziemlich schwächer!! Bleches auf und
setzt das Gestell zusammen.
2) Die Gießerei. Die Gicßhütten besorgen den
Guß aller Mcssiugtheile, das Abdrehen der Räder, das
Feilen der Rechen und das Zahnen beider.
Die Schneken, Kloben, Zeigerhülsen, Büchsen und
Butzen erhalten im Guß die richtige Form. Die Zeiger-
hülsen werden in der Gießhütte ausgebohrt; die übrigen
Theile roh abgeliefcrt.
3) Die Triebfabrikatton. Die Triebe werden
alle geschmiedet, im klebrigen ist die Fabrikation die an
andern Orten übliche.
4) Die Fabrikation aller eisernen Uhren-
theile, wie Fallen und Warnungen, deren Wellen,
Weiscrstangen, Federn rc. Hiefür bestehen Schlosser- und
Schmtedwerkstättcn. Dazu kommt:
5) Die Uhrenkastenm ach eret.
6) Die Emaillblätter-Fabrikation.
Der Betrieb des Geschäftes ist folgender:
Jeder Etablisseur hat einen vollständig ausgebildeten
Uhrenmacher, welchem-die technische Leitung des Ge-
schäftes übertragen ist.
Die Gestelle und alle übrigen Uhrenthcile werden
von den sich mit ihrer Anfertigung befassenden Fabriken
oder Arbeitern gekauft und an Arbeiter abgegeben, welche
die Räder auf ^>ie Triebe setzen, die Zapfen andrehcn,
das Einstellcn der Räder besorgen und das Ganze wie-
der dem technischen Chef zurückgcbcn.
Dieser überläßt nun das Werk einem weitern Ar-
beiter, der das Schlagwerk mit der Repetition in Ord-
nung bringt, den Gang macht, sämmtliche Räder und
übrigen Theile pvlirt und das Gestell lackirt.
Der Geschäftsführer selbst macht endlich das Ziffer-
blatt, die Zeiger und die Glocke auf, regulirt die Uhr
und setzt sie in den Kasten.
Der Verkauf dieser Uhren in Frankreich geschieht
beinahe durchweg mit Kästen.
Für die Versendung wird die Uhr immer besonders
verpackt, und der Kasten, in einzelne Theile zerlegt,
verschickt.
Obwohl ein bedeutendes Quantum solcher eisernen
Uhren angefertigt wird, findet man doch nur eine
einzige Sorte, welche sich hinsichtlich ihrer Größe in
zwei Arten, nämlich in 9" und 10" theilt.
Es ist klar, daß durch diese Beschränkung in den
Sorten nicht nur die Anschaffung von Maschinen und
Werkzeugen außerordentlich .vermindert wird, sondern,
daß die Arbeiter mit den Größcnverhältniffcn der ein-
zelnen Theile und mit ihren Arbeiten endlich so vertraut
werden, daß alles Messen und Prokuren überflüssig wird.
Eine 9" Franche-Comts-Uhr (ohne Kasten) wird
mit 7 fl. bis 9 fl. 20 kr. (15 bis 20 Franken) und eine
von 10" mit 10 fl 4 kr. bis 11 fl. 40 kr. (23 bis 25
Franken) bezahlt.
Der Verkaufspreis eines Kastens ist gewöhnlich 2 fl.
48 kr. bis 3 fl. 44 kr. (6 bis 8 Franken).
Rohwerke und fertige Uhren dieser Art sind bet der
Uhrenmachcrschule vorhanden. Sie können dort einge-
sehen und auch an gute Meister, welche zur Anfertigung
von eisernen Uhren Luft haben, leihweise als Muster
abgegeben werden.
Wir wünschen, daß diesem Gegenstände die gebüh-
rende Aufmerksamkeit geschenkt werde und sind unserer-
seits bereit, bei der Ausführung eines hier einschlagcndcn
Erfolg versprechenden Unternehmens mit Rath nnd That
an die Hand zu gehen.
Schwarzwälder Normal - Gewichtuhren.
(Fortsetzung.)
Nachtrag.,ur mittleren 24stuttdi,icn Vewichnihr oder Schottenuhr
(Rr. 3).
(Siehe Gcwerbeblatt Nr. 18 und 19, Jahrgang 1853.)
Nach den eben bezeichneten Nummern unseres Gc-
werbeblattes ist der Gewichtablauf des Gangwerkes in
24 Stunden — 4^ 8" 6"^ badisch und jener des Schlag-
laufes — 4' 7" 4"(
Da diese Art von Uhren in Rußland häufig in Kästen
gesetzt wird, welche einen Ablauf von mehr als 4 Fuß
nicht gestatten, so wurde von mehreren Seiten der Wunsch
ausgesprochen, es möchte eine Abänderung angegeben
werden, durch welche dieser Bedingung entsprochen wird.