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Die ganze Uhr mit Pendel und Schlüssel, nur ohne
Grundplatine, Glocke und Zeiger, wiegt 1 Pfd. 22'/,
Loth.
Die Anordnungen und Uebersetzungen bet diesem
Uhrwerke stimmen der Hauptsache nach mit jenen der
Uhr 8ud Nr. 1 überein; es werden daher in der Be-
rechnung hier nur die Abweichungen von dem Uhrwerk
Nr. 1 angeführt.
Berechnung des Gangwerkes. Die Uebersetzung
vom großen Bodenrad auf das Federhausrad ist —
Äs X 80 " Minuten- und große Bo-
denrad auf derselben Welle sitzen, beide also in 1 Stunde
genau einen Umgang machen, so dreht sich das Feder-
hausrad in 14 Tagen 2 x 12 X 14 x — 4V,
mal herum.
Das Zeigcrwcrk läßt nichts Besonderes zu be-
trachten übrig. Das Minutenrad trägt, da die Uhr auch
halbe Stunden schlägt, zwei Warnungsstifte.
Berechnung des Schlagwerkes. Auf der Welle
deS kleinen Beisatzrades sitzt auch das Stundenrad
(Schlvßrad). Jedes dieser Räder dreht sich daher in 12
Stunden 1 mal, also in 14 Tagen 2 x 14 — 28
mal herum. Die Uebersetzung vom kleinen Beisatz- auf
das Federhausrad ist Das letztere Rad
macht daher in 14 Tagen 28 x — 4 Umdrehun-
gen, folglich sz Umgänge weniger als das Federhaus-
rad des Gangwerkes.
Berichtigung zur Uhr sub Nr. 1 (siehe Ge-
werbeblatt Nr. 21 und 22 vom l. I.). Auf Seite 82
in der zweiten Spalte auf der 8ten, 7ten und 6tcn Zeile
von nnten sollte cs statt: „der Kloben der Warnung
von 5"", jener der Auslosung eine Dicke von 13"",
heißen: „die Warnung hat eine Dicke von 5"", die Aus-
losung eine solche von 1"^ 1"".
Auf Seite 86 auf der 6ten Zeile der ersten Spalte
von oben ist das Gewicht der Uhr zu 26'/z Loth an-
gegeben. Die Zugfedern wurden hiebei jedoch nicht mit-
gewogen; da diese ein Gewicht von 10'/z Loth haben,
so wiegt die ganze Uhr 1 Pfund und 5 Loth. ,
(Fortsetzung folgt.)
CinigeS über die Industrie der Stadt
Pforzheim.
(Aus der bad. Landeszeitung,)
Unter den Fabrikstädten Badens nimmt Pforzheim
unstreitig den ersten Rang ein. Den wichtigsten Thcil

seiner Industrie bilden die Bijouteriefabriken. Die Zahl
der Goldschmiede scheint in Pforzheim von jeher nicht
unbeträchtlich gewesen zu sein; denn im Jahr 1698 um-
faßte ihre Zunft, zu welcher aber auch die Glaser ge-
hörten, 27 Meister (bei einer Bevölkerung von etwa
2000 Seelen); und es eristirt noch eine alte „Ordnung
für Goldschmiede", welche vom Markgrafen Christoph
um das Jahr 1500 erlassen wurde. Der Schöpfer aber
der jetzigen Goldwaarenindustrie ist der unvergeßliche
Markgraf und spätere Großherzog Karl Friedrich. Der-
selbe führte in dem Arbeits- und Waiscnhause, das frü-
her hier bestand, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr-
hunderts die Fabrikation von Taschenuhren ein. Weil es
aber damit nicht nach Wunsch ging, so trat an ihre
Stelle die Verfertigung von Quincaillerie -, besonders
Stahlwaaren. Bald mußte jedoch dabei das unedle Me-
tall dem edlern Golde weichen, nach und nach fand der
neue Industriezweig auch in der Stadt Eingang, und
schon im Jahr 1790 bestanden in Pforzheim 8, theil-
weise von französischen Refugies gegründete Bijouterie-
fabriken oder Kabinete (Pierro purticrue, llujurci L
Comp., Ltmrvnr, L Lomp., IlorKnis-Mnubene L
Hu»u6nin VirZeuux, Lutz und Baurittel, Kienle und
Comp., Teurer u. Comp., sodann die Fabrik im Ar-
beiks- und Waisenhaus unter der Leitung von Kvmmer-
zienrath Ador). Rasch nahmen sie an Zahl und Aus-
dehnung zu; 1811 waren cs ihrer bereits 21; bis 1847
hatte sich ihre Zahl auf 54 vermehrt, und jetzt sind es
der kleineren und größeren Bijouteriegeschäfte, einschließ-
lich der Estamperien, nicht weniger als 82. Wir führen
sie in alphabetischer Ordnung auf: F. Ach er, CH.
Becker, Benckiscr u. Comp., G. Bertsch, K. Bie-
ber, Borgnis und Comp., A. Breidt, F. Buck,
Dennig u. Comp., I. B. Dietrich, Diitler u.
Comp., I. Dittler, Gebr. Dörflingcr, W. Dus-
sault, Th. Fahrner, Fink u. Comp., F. Freu-
denreich, H. Gebauer, Gerwig und Schneider,
CH. Gerwig, I. I. Gerwig, Gesell und Comp.,
Graf, Gschwind und Comp., K. Gül ich, W. Hau-
ber, F. Haug, E. Heidegger, Gebr. Heintz, K.
Heintz, W. Herb und Comp., F. Ch. Herrmann,
K. F. Herrmann, I. Hiller, H. Hirzel, W. H o-
mann u. Comp., Kämpf u. Comp., CH. F. Katz,
I. Katz, K. F. Katz und Comp., Karlsderg und
Comp., A. Kayser, H. Keller, A. Kiehnle, G.
L. Kiehnle, I. Kiehnle, M. Kübeleberle und
 
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