Die quadratifche Anlage mit von vier in der
Mitte freiftehenden Säulen getragener Kuppel,
ein im Orient lehr häufiger Typus, für den die Theotokos,
jefet Mofchee Kilisse-Mesdjid, in Conflantinopel als Vorbild
gelten kann. In der Kirche zu den „heiligen Apofteln" in
Athen ift diefer Typus mittels vier Apfiden als griechifches
Kreuz, jedoch ohne Umgänge, zu einem fehr harmonifchen
Vorbild von St. Peter gediehen.
Diele Compofition wird betonders dadurch bemerkens-
wert, dafj fie häufig bei Bauten auftritf, die ohne Mühe mit
einer einzigen Decke übermannt werden könnten. Die reli-
giöfe Abficht könnte aber hierdurch leicht verloren gehen und
durch die kleinen Abmeffungen der Schein eines gewöhn-
lichen Wohnraumes hervorgerufen werden. Infolge der Zer-
legung des Raumes entliehen aber fofort fünf Regionen: ein
Mittelraum, die Kreuzarme und vier Nebenräume, fowie eine
dreifache Steigerung in der Höhe. Durch diefe monumentale
Anordnung wird eine kleine Welt von Räumen gefchaffen,
reich an Phantafie, die im Grundriß wie im Aufbau zu keinem
profanen Zweck gebraucht werden können. Hierdurch ergibt
fich wie von felber eine religiöfe Bellimmung des Raums.
Das „Praetorium zu Musmieh1)“ in Central-Syrien, — ein
kleines griechifches Kreuz mit einem auf vier Säulen ruhenden
Kloltergewölbe — zeigt, wie Ichön diefes Vorbild der byzan-
tinifchen Anordnung in antiken Formen, nur in Quadern und
ohne Mofaik ausgeführf, wirken kann.
Ein Miniaturbeifpiel diefes Typus ift das Kaiholikon zu
Athen, deffen Kuppel fogar nur drei Meter Durchmeffer hat! Es
war die Kathedrale von Athen zur Zeil der türkifchen Herrschaft.
’) Marquis de Vogiie, Syrie Centrale, E>d. 1, BI. 7.
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Mitte freiftehenden Säulen getragener Kuppel,
ein im Orient lehr häufiger Typus, für den die Theotokos,
jefet Mofchee Kilisse-Mesdjid, in Conflantinopel als Vorbild
gelten kann. In der Kirche zu den „heiligen Apofteln" in
Athen ift diefer Typus mittels vier Apfiden als griechifches
Kreuz, jedoch ohne Umgänge, zu einem fehr harmonifchen
Vorbild von St. Peter gediehen.
Diele Compofition wird betonders dadurch bemerkens-
wert, dafj fie häufig bei Bauten auftritf, die ohne Mühe mit
einer einzigen Decke übermannt werden könnten. Die reli-
giöfe Abficht könnte aber hierdurch leicht verloren gehen und
durch die kleinen Abmeffungen der Schein eines gewöhn-
lichen Wohnraumes hervorgerufen werden. Infolge der Zer-
legung des Raumes entliehen aber fofort fünf Regionen: ein
Mittelraum, die Kreuzarme und vier Nebenräume, fowie eine
dreifache Steigerung in der Höhe. Durch diefe monumentale
Anordnung wird eine kleine Welt von Räumen gefchaffen,
reich an Phantafie, die im Grundriß wie im Aufbau zu keinem
profanen Zweck gebraucht werden können. Hierdurch ergibt
fich wie von felber eine religiöfe Bellimmung des Raums.
Das „Praetorium zu Musmieh1)“ in Central-Syrien, — ein
kleines griechifches Kreuz mit einem auf vier Säulen ruhenden
Kloltergewölbe — zeigt, wie Ichön diefes Vorbild der byzan-
tinifchen Anordnung in antiken Formen, nur in Quadern und
ohne Mofaik ausgeführf, wirken kann.
Ein Miniaturbeifpiel diefes Typus ift das Kaiholikon zu
Athen, deffen Kuppel fogar nur drei Meter Durchmeffer hat! Es
war die Kathedrale von Athen zur Zeil der türkifchen Herrschaft.
’) Marquis de Vogiie, Syrie Centrale, E>d. 1, BI. 7.
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